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"Einem Drittel der Vorarlberger geht es finanziell schlechter als vor 15 Jahren"

Michael Diettrich, Sprecher der Armutskonferenz Vorarlberg, prangert an, dass die Reallöhne der Arbeiter seit den 90er Jahren nicht mehr gestiegen sind. Die Wohnungssituation im Ländle nennt er katastrophal.
Lage auf dem Wohnungsmarkt ist katastrophal

Die Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer. Der neueste Einkommensbericht des Rechnungshofs zeigt, dass Österreichs Arbeitnehmer seit Jahren mit Reallohnverlusten kämpfen. Am schlimmsten trifft es die Arbeiter. Im Vergleich zum Jahr 1998 verdienen sie – inflationsbereinigt –  heute 14 Prozent weniger. Hingegen gestiegen sind die Einkommen von besserverdienenden Angestellten, was zur Auswirkung hat, dass die Einkommenschere seit 1998 weiter auseinander gegangen ist.

Diettrich: Arbeiter am Erfolg beteiligen

“Bei Lohnerhöhungen wird seit Jahren nur die Inflation ausgeglichen. Eine Kaufkrafterhöhung bleibt aus”, beklagt Michael Diettrich im VOL.AT-Interview. Aus diesem Grund fordert er von der heimischen Wirtschaft, dass die Arbeitnehmer wieder am Wohlstandszuwachs beteiligt werden. Laut Diettrich hat ein Drittel der Vorarlberger Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen und muss jeden Cent zwei Mal umdrehen. “Bei größeren, unvorhergesehenen Ausgaben müssen diese Menschen Schulden machen”, sagt Diettrich.

Lage auf dem Vorarlberger Wohnungsmarkt sei “katastrophal”

“Wir hatten schon vor dem Einsetzen des Flüchtlingsstroms Schwierigkeiten mit leistbarem Wohnraum”, erklärt Diettrich. Nun müsse dringend gebaut werden. Denn sobald die Asylwerber als Konventionsflüchtlinge anerkannt sind, drängen sie ebenfalls auf den Wohnungsmarkt. Diettreich sagt dazu: “Ich glaube, dass die Flüchtlingswelle sogar eine Chance ist. Weil man sich dem Problem, das wir schon vorher hatten, jetzt stellen muss und ihm nicht mehr ausweichen kann.”

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