Eine gute Zukunft

Auch der Tourismus fiebert dem Lockdown-Ende entgegen. Ist die Wintersaison dann noch zu retten? „Das wird davon abhängen, ob wir die Pandemie in den Griff bekommen. Wenn die Infektionszahlen weiter hoch bleiben, ist das nicht gut. Denn auch wenn man aufsperren darf, ist die Frage, wie viele Gäste tatsächlich anreisen können“, erklärt Oliver Fritz, Tourismusökonom am Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo), bei Vorarlberg LIVE. Der Lockdown selbst kam für ihn nicht überraschend, denn die Impfwilligkeit sei ab August gesunken.

Ein Winter wie im vergangenen Jahr wäre nur schwer zu verkraften. „Es würde davon abhängen, inwieweit das Hilfsinstrumentarium des letzten Jahres reaktiviert wird. Denn ohne finanzielle Hilfen werden viele nicht überleben“, so Fritz.

Weniger Anbieter am Markt

Nach der Pandemie werde der Tourismus jedenfalls anders ausschauen, auch werden weniger Anbieter am Markt sein. „Aber vor der Zukunft muss man keine Angst haben. Denn der Vorarlberger Tourismus ist ein gutes Produkt, das nachgefragt ist und sehr überlebensfähig ist“, sagt der Ökonom. Eine Chance biete dabei auch der Sommer. „Die Menschen nehmen das Angebot gut an. Es ist also ein Produkt der Zukunft“, betont Fritz.

Handlungsbedarf gebe es hinsichtlich Fachkräften. „Die Krise hat die Knappheit dramatisch verschärft. Viele Leute haben sich andere Jobs gesucht. Die Branche muss nun daran arbeiten, ein attraktives Package zu bieten. Dann werden sich wieder viele dem Tourismus zuwenden. Da geht es nicht nur um die Bezahlung, sondern auch um Wohnmöglichkeiten oder Kinderbetreuung.“

Letztlich sieht Oliver Fritz Chancen. Auch um alte Geschäftskonzepte zu überdenken. „In der Vergangenheit stand oft das Wachstum im Vordergrund. Der Tourismus muss sich nun auf Nachhaltigkeit fokussieren, ökologisch, sozial und auch wirtschaftlich.“

(VN/reh)