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Eine Grippewelle ist im Anrollen

Eine regelrechte Grippe-Epidemie sucht derzeit West- und Nordeuropa heim und wird in den nächsten Tage Österreich erreichen.

Ärzte im Ländle erwarten die Grippewelle schon zu Weihnachten, spätestens aber im Jänner!

Eine regelrechte Grippe-Epidemie herrscht in der Westschweiz. Im Genfer Infl uenza Zentrum rechnet man in der kommenden Woche mit einer Zunahme der Grippefälle in der Deutschschweiz. Wann wird die Grippewelle über die Grenze rollen?

Impfstoff für Kinder „Die Kleinsten können schon ab dem Alter von sechs Monaten geimpft werden. Hierfür gibt es sogar einen speziellen Impfstoff.“

Dass sich hauptsächlich Senioren impfen lassen, bestätigt Dr. Andreas Mischak von der Sanitätsabteilung bei der Landesregierung. „Man kann von einer deutlichen Zunahme bei Impfungen reden. Bei Kindern steht die Infl uenza-Impfung aber nicht einmal im Impfplan.“

Impfstoff ist noch ausreichend vorhanden. „Bei allen Apotheken kann man den ,StoffÑ abholen und sich dann beim Arzt impfen lassen“, weiß Martina Ritz von der Central-Apotheke in Bludenz. „Vor ein paar Wochen war die Anfrage sehr hoch, im Moment hat sie etwas nachgelassen!“

Doch auch eine Impfung ist keine hundertprozentige Garantie, erklärt Oberärztin Dr. Ulrike Gruber, Mikrobiologin und Pathologin am LKH Feldkirch. „Die Viren verändern sich von Jahr zu Jahr. Der Impfstoff zwar auch, aber er deckt nicht immer alle Viren ab.“

Wie seine Kollegin empfiehlt Kinderarzt Gehrer dennoch die vorbeugende Impfung. „Die Idealzeit ist zwar schon vorbei, aber es ist noch nicht zu spät. Der Schutz tritt nach etwa zwei Wochen in Kraft. Wer nicht geimpft ist, kann innerhalb von 48 Stunden die Influenza wirkungsvoll mit Medikamenten bekämpfen.“ Wenn’s einen richtig erwischt hat, heißt es, im Bett bleiben.

5 FRAGEN AN …

Dr. Andreas Koch, Oberarzt für Innere Medizin, Krankenhaus Dornbirn:

NEUE: Wie kann ich die „jährliche Grippe“ verhindern?

Dr. Andreas Koch: Der beste Schutz ist eine Impfung. Die richtige Grippe wird durch Tröpfcheninfektion übertragen, zum Beispiel durch Husten. Die Ansteckungsgefahr ist in engen Räumen wie Kindergärten, Schulen oder Großraumbüros am größten. Händewaschen hilft nicht, am wirkungsvollsten wäre das Tragen eines Mundschutzes, was ich aber niemanden empfehlen würde.

Wie bekomme ich das Fieber in den Griff?

Mit fiebersenkenden Medikamenten, zum Beispiel Aspirin, oder alten Hausmitteln wie Essigwickel. Ansonsten ist Bettruhe angesagt.

Was tun bei Schnupfen und Husten?

Abschwellende Nasentropfen oder Inhalieren von Salzwasserdampf sind probate Mittel gegen Schnupfen. Gegen Husten wirkt Inhalieren und ausreichend Trinken, denn nur dann kann sich der Schleim lösen.

Wann muss ich den Arzt aufsuchen?

Bei höherem Fieber (ab 38,5 Grad), starken Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Bei kleineren Kindern sollte man eher zum Arzt. Antibiotika werden nur verschrieben, wenn ein bakterieller Infekt besteht, gegen Viren helfen sie nicht.

Schützt Sport oder gesunde Ernährung?

Sportler und Menschen, die sich gesund und vitaminreich ernähren, stecken Krankheiten in der Regel besser weg als Kinder, Senioren oder Menschen, die ohnehin schon angeschlagen sind. Vor Erkältungen und Grippe sind aber nicht einmal die Leistungssportler gefeit.

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