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Ein Zusammenspiel von Tänzern und Musikern

Beeindruckendes Solo von Carmen Pratzner
Beeindruckendes Solo von Carmen Pratzner ©Gerty Lang
„MORPHING II“, einer Wandlung von Musik und Tanz, Akustik und Elektronik, Big-Band und Performance.
MORPHING II

Dornbirn. “Mann, der sich verwandelt, wenn er säuft.”, Strange Touches”, “Envelopes We Are” oder “Clash – Schnallen” … so heißen nur einige der spannenden Geschichten, die von Choreographin Silvia Salzmann und Komponisten Clemens Wenger in MORPHING II erzählt werden. Egal ob Funk, Rock, Pop oder jazzige Trompetensoli, alles wird hier stimmig vom Jazzorchester Vorarlberg und den TänzerInnen miteinander verschmolzen.

Der Spielboden verwandelte sich Freitag und Samstag in einen Resonanzkörper des rund eineinhalb Stunden dauernden Tanz-Konzerts. Gänsehaut pur, wenn drei Tänzerinnen, ein Tänzer und zwölf Vollblut-Musiker gleichzeitig und mit Spielfreude loslegen. Dynamisch startet das musikalische Ensemble und legt ein Tempo vor, zieht einen mitten ins Geschehen. Der zeitgenössische Tanz bleibt abstrakt und doch entstehen Bilder und Stimmungen. Die oft an Film-Musik erinnernden Kompositionen lassen die hochkarätigen Tänzerinnen Silvia Salzmann, Natalie Fend und Carmen Pratzner manchmal zu Diven aus einem Zwanziger Jahre-Film werden, während Thomas Geismayr wie ein schlaksiger Swing-Tänzer Arme und Beine in die Luft wirft. Choreographin Silvia Salzmann (31) hat eine schwere Doppelaufgabe inne, da sie als Tänzerin auch Teil des Bühnengeschehens ist. Ihren Lebensmittelpunkt hat sie von Wien nach Vorarlberg gelegt und verwirklicht vor allem eigene Tanzproduktionen.

Ziel einer jeden Produktion ist es etwas zu bewegen: zu vernetzen, auszutauschen, Kapazitäten und Fertigkeiten zu nützen, die Mitwirkenden und Zuseher mit allen Sinnen anzuregen und neue Wege zu gehen. 2016 gewann sie den Vorarlberger Kulturpreis. Carmen Pratzner (31) ist eine in Wien und Vorarlberg lebende zeitgenössische Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin. Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte folgte zeitgenössische Tanzpädagogik in Wien und Valencia. Seitdem ist Carmen freischaffend tätig und erhielt 2016 den Anerkennungspreis des Kulturpreises Vorarlberg. Natalie Fend (28) absolvierte ihr Studium für Zeitgenössische Tanzpädagogik an der Konservatorium Wien Privatuniversität (MUK). 2011 studierte sie im Rahmen eines Austauschprogramms Bühnentanz am Conservatoire Jean – Philippe Rameau in Dijon/ Frankreich. Seitdem arbeitet Natalie als freischaffende Künstlerin. Ihre Projekte brachten sie bisher nach Afrika, Italien, Wales, Österreich, Schweiz, Deutschland, Palästina und Israel. Auch sie erhielt 2016 den Anerkennungspreis.

Dass die KünstlerInnen dieses Abends allesamt über Können verfügen und äußerst präsent sind, steht somit außer Frage. Komponist Clemens Wenger, der auch für das Volkstheater in Wien arbeitet, hat es geschafft, das Jazzorchester Vorarlberg mit sich und dem Computer als digitalen Gegenspieler so zu vereinen, dass der Klangkörper Big Band beibehalten wird und sogar noch darüber hinauswächst. Durch die von der elektronischen Musik inspirierte Komposition und das Morphing mittels Synthesizer und digital generierter Sounds, entwickelt Wenger sein neues Klangbild. Doch was ist Morphing? „MORPHING ist ein Versuch einen positiven Blick auf die Veränderungen unseres Lebens und die daraus resultierenden neuen Aufgaben zu werfen. Die Welt geht nicht unter, wir verändern sie nur!“, meint Wegner abschießend.

 

 

 

 

 

 

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