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Ein Triumvirat am Steuer

Noch bedecken Eis und Schnee die Schiffe der „Weißen Flotte“. Und bei den herrschenden Temperaturen würde sich keiner wundern, würde da hinter den Planken ein Eisbär auftauchen.

Statt des Eisbärs ist es aber ein Matrose mit der Schneeschaufel in der Hand. In drei Wochen, am 20. März, heißt es dennoch wieder: Leinen los für die Sommersaison 2005.

Neue Mannschaft

„Hoffentlich steigen bis dahin die Temperaturen kräftig, sonst müssen wir noch Eisbrecher einsetzen“, scherzt Gerhard Mayer, der neue „Boss“ der ÖBB-Schifffahrt. Er hat per 1. Jänner 2005 Ing. Siegi Lisch abgelöst, dem noch rechtzeitig der „Absprung“ in die ÖBB-Frühpension gelungen ist. „Mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, so Lisch. Einerseits hätte er noch gerne einige Jahre gearbeitet. „Aber mit jedem Dienstjahr mehr, wird die Pension weniger“, beklagt er die Neuerungen im Dienstrecht der Bundesbahn. Gerhard Mayer ist Regionalleiter Personenverkehr bei den ÖBB. „Den Bus habe ich abgegeben, dafür die Schifffahrt neu dazu bekommen“. Sein Büro befindet sich am Bahnhof Bregenz. Ihm zur Seite stehen vor Ort im Hafengebäude Gerhard Wölfe und Ivo Ettlinger. Zwei alte „Haudegen“ der Schifffahrt.

Das Triumvirat

„Gerhard Wölfel wird weiterhin den Bereich Verkauf und Sonderfahrten abdecken“, erklärt Gerhard Mayer die Aufgabenteilung. Gleichzeitig ist er der „Finanzminister“, denn ihm untersteht auch die Kassa. Ivo Ettlinger deckt den Bereich Technik, Personal, Controlling und Buchhaltung ab. Was bleibt da noch für den neuen Chef? Das Wort „Chef“ hört Gerhard Mayer nicht so gerne. „Wir teilen uns die Aufgaben zu dritt. Ich werde mich auf die Außenkontakte und das Marketing konzentrieren“. Ziel der neuen Führungsriege ist es, die Frequenz auf den Schiffen weiter zu steigern. Dazu sollen neue Wege beschritten und Tourismuskooperationen eingegangen werden. „Es geht dabei ums nackte Überleben“, zeigt Mayer die Situation drastisch auf. „Gleichzeitig wollen wir dem Personal Perspektiven eröffnen und die eingeschworene Gemeinschaft in ihrer derzeitigen Form erhalten.“

Noch viel zu tun

Noch drei Wochen bis zum Start der Saison. Bis dahin gibt es viel zu tun. „Die ,Montafon’ ist seit dem Kabelbrand im letzten Jahr außer Gefecht. Bis Ende April sollen die Schäden behoben sein“, erklärt Ivo Ettlinger. „Bei der ,Vorarlberg’ wird die Antriebsanlage überholt und bei der ,Feldkirch’ der Motor“. Nach wie vor ein Sorgenkind ist die „Österreich“. „Unser mittelfristiges Ziel ist die Generalsanierung. Damit würde neben der ,Hohentwiel’ ein zweites Nostalgieschiff entstehen. Die Nachfrage dafür bestünde“, will Gerhard Mayer die Ideen seines Vorgängers endlich realisieren.

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