Ein Trio aus der höchsten Liga

Feldkirch. (sch) Die renommierte Chopin-Gesellschaft mit Vorstand Anna Adamik an der Spitze lud zu einem hochrangigen Konzert mit drei heimischen Künstlern ins Pförtnerhaus. Eugen Bertel (Flöte), Matthew Smith (Fagott) und Yukie Togashi (Klavier) gestalteten ein eigenwilliges Konzert mit dem Motto „L´Opera senza parole“, also Opernmelodien ohne Libretto-Texte. Die drei Musici spielten zwar hervorragend, Bezüge zu Opern waren trotz des Titels aber kaum spürbar. Eugen Bertel aus Thüringen ist seit Jahrzehnten ein prominenter Flötist als Solist und Mitglied verschiedener Formationen mit weltweiter Tätigkeit. Seit 1998 wirkt er als Dozent für Flöte, Kammermusik und Didaktik am Vorarlberger Landeskonservatorium. Matthew Smith, als Sohn eines Musiker-Ehepaares 1986 in Bludenz geboren und am Landeskonservatorium ausgebildet, ist Mitglieds des SOV und regelmäßig als freischaffender Musiker in Österreichs Orchesterszene tätig. Smith war siebenmal erster Preisträger des Bundeswettbewerbs „Prima la musica“. Die Japanerin Yukie Togashi aus Hiroshima wurde in Tokyo mit Auszeichnung ausgebildet. Ab 2003 studierte sie in Feldkirch bei Prof. Ferenc Bognár und erhielt das Konzertdiplom mit Auszeichnung. Sie konzertiert weltweit und ist seit 2009 Dozentin für Klavier am „Konse“.
Oper ohne Worte?
Alle drei heimischen Künstler sind Topmusiker, Meister ihrer Instrumente und pflegen ein herrlich homogenes Zusammenspiel, wenn man bedenkt, dass das Trio nicht permanent beisammen ist. Am Beginn des Konzerts stand Beethoven mit seinem Trio in G-Dur, Wo0 37, für Klavier; Flöte und Fagott. Vor allem das Andante-Thema con Variazioni mit seiner klanglichen Vielfalt konnte begeistern. Von einer Oper („Fidelio“?) war allerdings nichts zu erahnen. Man hoffte eigentlich auf den „Gefangenenchor“ mit Flötenglanz. Die bezaubernde Yukie am Flügel beschenkte das Publikum dann bravourös mit Neun Variationen KV 315 d (246) in C-Dur über die Ariette aus dem Singspiel „Julie“ von Mozart.
Matthew Smith, höchst virtuos auf dem Fagott, und Yukie Togashi ließen mit Andante und Rondo Ungarese in c-Moll für Fagott und Klavier (op. 35) ein wenig an das fröhliche Ännchen aus dem „Freischütz“ vom Opernkomponisten Carl Maria von Weber erinnern. Mit einem elegant zelebrierten Trio samt nonverbaler gefälliger Opernarie von Gaetano Donizetti ging´s weiter. Nach der Pause sorgten Eugen Bertel und die Pianistin mit einer fulminanten „Carmen“-Fantasie von Bizet/Francois Borne für einen Begeisterungssturm. Und mit einem „versteckten“ Verdi in einem Opus von Morlacchi//Torriani verabschiedete sich das meisterliche Trio mit Schubertiade-Niveau.
Beim Konzert wurde der 14-jährige Vorarlberger Pianist Louis Tim Jakobs aus Sulz anlässlich von „Prima la musica“ mit einem Sonderpreis der Chopin-Gesellschaft ausgezeichnet.
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