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Ein tierisches Vergnügen

Bregenz - Die Grille gleicht einer Skateboard-Fahrerin, der Elefant einem Tiefseetaucher, das Eichhörnchen trägt Lockenwickler – die Oper macht das möglich. Festspiele im März

Wenn es sich um eine zeitgenössische wie „The Cricket Recovers“ von Richard Ayres handelt, geht noch viel mehr.

2005 beim Aldeburgh-Festival uraufgeführt, erhielt das auf dem Kinderbuch von Toon Tellegen basierende Werk ein buntes Outfit von den Brothers Quay und ein zügiges Tempo von Regisseur Nicholas Broadhurst. Die Kritiker waren begeistert, das Publikum auch. Und damit „The Cricket Recovers“ keine rein britische Angelegenheit bleibt, holte David Pountney das Werk für ein Vorspiel zu den großen Festspielen, das gestern Abend eröffnet wurde, nach Bregenz.

So gesehen konnte auch nichts schief gehen. Ayres, der Komponist, lieferte ein Paradebeispiel dafür, dass zeitgenössische Musik oft in der Epoche wurzelt, in der die Oper entstand – nämlich im Barock. Als echter Brite kennt er auch keine Scheu vor dem Populären. Wo das klassische Instrumentarium nicht reicht, behilft man sich mit Geräuschwerkzeug, lässt Blätter rascheln und Holz klappern.

Gut gelaunt und stimmlich souverän präsentiert sich ein Sängerensemble, das mit Wortdeutlichkeit ebenso überzeugt wie mit Spitzentönen.

Und wem die Geschichte von der Selbstfindung einer traurigen Grille und einem Elefanten, der am liebsten auf Bäume klettert, bei aller erkennbaren Psychologie dann doch etwas zu niedlich ist, der erfreut sich an Waldbewohnern, pardon Bühnenfiguren, die aber auch alles drauf haben, was ein Opernerfolg braucht.

Die Oper „The Cricket Recovers“ wird am 24. März, 20 Uhr, erneut auf der Bregenzer Werkstattbühne aufgeführt. Dauer: 1,5 Stunden. Am 23. März findet ein Konzert mit Werken britischer und österreichiser Komponisten statt.

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