Ein Sonnenstrahl im Altersheim

Der große Schweizer Volksschauspieler Jörg Schneider feiert seinen 75. auf der Bühne.

Schaan. Ein (nicht nur Schweizer) Millionenpublikum liebt den durch Bühne, Film, Fernsehen und Funk überaus populär gewordenen, 1935 in Zürich geborenen Volksschauspieler Jörg Schneider. Im TaK ist der kleine große Publikumsliebling ein Stammgast, und zu seinem 75. Geburtstag am 7. Februar machte er sich – typisch Vollblutschauspieler – selbst das schönste Geschenk, er ist mit der Erfolgskomödie “Schon wieder Sonntag” von Bob Larbey in eigener Dialektfassung auf Tournee und wurde zweimal im TaK umjubelt (René Scheibli inszenierte sehr lebensnah)

Komödie über ernstes Thema

“Schon wieder Sonntag” ist die liebenswerte Geschichte von zwei Männern im Altersheim; wegen ihrer Schrullen nicht gerade Freunde, aber immerhin Schicksalsgenossen. Da ist Armin Stämpfli (Jörg Schneider), bei dem sein Körper zwar nicht mehr mitspielt, der aber immer noch zum Schäkern mit der geduldigen jungen Pflegerin Julia (Elisa Plüss) aufgelegt ist. Der zweite Senior, Otto Brunner (Vincenzo Biagi, auch ein berühmter Volksschauspieler), braungebrannt und sportlich fit, hat ein anderes Problem – die schlimme Vergesslichkeit im Alter. Und da gibt es noch die Putzfrau Marthaler (Suly Röthlisberger), einen täglichen Reibebaum für Stämpfli, und dessen Tochter Julia samt Mann Peter (Elisabeth Graf und Beat Gärtner), welche den Vater zwar einmal im Monat am ersten Sonntag besuchen, aber so lieblos, dass er seufzt: “Schon wieder Sonntag…”

Duo Schneider/Biagi

Die “Paarung” ist köstlich: Schneider klein, rundlich, schlitzohrig; Biagi hager mit sonorer Bassstimme und rührender Naivität bei seinen Gedächtnislücken. Dieses Duo trägt den Abend lebensnah in schönstem Zürcher Dialekt. Und Stämpfli/Schneider zeigt, dass ein junger, verständnisvoller Mensch wie Julia eigentlich der beste Sonnenstrahl gegen die schmerzhafte Dämmerung des Alterns ist…