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Ein Mann für alle Fälle

Gaschurn (VN) - 47 Mal war Martin Marinac bei Weltcuprennen am Start, ein WM-Einsatz blieb ihm aber versagt. 2003 fuhr der Gaschurner beim Nachtslalom in Schladming auf Rang sechs, verpasste die Fahrkarte für die Titelkämpfe nur knapp. Dem mittlerweile 31-Jährigen wurden bei der staatlichen Skilehrerprüfung die technisch schönsten Schwünge bescheinigt, mit der Skischule Gargellen holte er sich den Titel als Skilehrer-Staatsmeister.

Das „Mädchen für alles“

Der Seitenwechsel ins Trainergeschäft fand vor drei Jahren statt. Zu Beginn war Marinac im Fürstentum für den Schülerkader zuständig, jetzt betreut er in der zweiten Saison die weibliche Elite. „Es ist sehr interessant, den Weltcupzirkus einmal von der Damenseite her zu sehen.“ Weil mit Tina Weirather, Vanessa Schädler und Rebecca Bühler drei Mädchen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen, war Marinac zuletzt mit Marina Nigg alleine unterwegs. Und wenn die beiden unterwegs sind, muss der Montafoner „Mädchen für alles“ spielen: Neben der Vorbereitung, Betreuung und dem Trainingsbetrieb legt er auch beim Skiservice Hand an: „Das hat sich so ergeben“, erklärt Marinac. „Wir probieren, alles so flexibel wie möglich zu gestalten. Ich habe aus meiner aktiven Zeit bei der Präparierung einiges gelernt. Wenn ich Rat benötige, frage ich meinen ehemaligen Völkl-Servicemann Marian, der jetzt die Skier von Manni Pranger pflegt.“

 

“Es fehlte nicht viel”

Im Weltcupslalom von Flachau klopfte sein Schützling mit Rang elf an die Top Ten an. „Es fehlt nicht viel. In Zwiesel war Marina dann mit guter Zwischenzeit unterwegs, ehe der Ausfall kam.“ In Malbun und im Montafon bereitete Marinac Schützling Nigg speziell auf den WM-Torlauf vor. „In Garmisch kann man momentan nur ganz weit oben trainieren. Auf der Rennpiste liegt aber gefrorener Altschnee – wir haben versucht, auf einem Steilhang in Schruns diese Verhältnisse zu simulieren. Ich denke, wir sind gut vorbereitet, ein Platz unter den besten zehn ist möglich.“ Neben Nigg werden bei der WM auch Schädler und Bühler an den Start gehen.

 

Gelassen in die Zukunft

Über die Zukunft macht sich Marinac momentan keine Gedanken. „Auch in Liechtenstein wird es mit den ­Sponsoren knapp. Ich muss sehen, wie sich das Renn­budget gestaltet. Mehr sparen können wir nicht mehr und das macht – wenn man Spitze sein will – auch keinen Sinn.“ Jobangst kennt er nicht: „Ich bin erst Anfang 30 und habe keinen Stress.“

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