Diakonweihe: Ronald Stefani hat sich für eine Zukunft als Priester entschieden. Nenzing (em) Samstagnachmittag, kurz vor 16 Uhr: Vor der Nenzinger Pfarrkirche zappeln die zahlreichen Ministranten schon nervös herum: Dr Bischof isch do. Und da wollen die Minis aus Nenzing natürlich alles richtig machen. Auch in der übervollen Pfarrkirche herrscht eine außergewöhnlich feierliche Stimmung. Neben den Gläubigen, Verwandten und Freunden warten auch Chöre, die sich seit Monaten auf dieses Fest vorbereitet haben, auf den Beginn der Messe: Ronald Stefani, gebürtiger Kennelbacher und bisheriger Pastoralpraktikant in der Pfarre Nenzing, wird von Bischof Elmar Fischer zum Dia kon geweiht. Auch für den Bischof ist dies eine Premiere, die Weihe Stefanis ist die erste in seiner Amtszeit. Es ist ein großes Fest, wenn sich ein Mensch ganz in den Dienst der Kirche stellt, freut er sich über dieses selten gewordene Ereignis.
Genaue Regeln
Die Diakonatsweihe ist für Ronald Stefani auch der Zeitpunkt, bei dem er sich bewusst für ein Leben im Dienst Gottes und damit auch für eine ehelose Zukunft entscheidet. Als Zeichen der Hingabe an Christus liegt der Weihekandidat beim Beten der Litanei ausgestreckt auf dem Boden, dem neu geweihten Diakon werden in Folge Stola und Dalmatik, ein liturgisches Gewand, angezogen. Der Bischof überreicht dem Diakon anschließend das Evangelienbuch. Was du liest, ergreife im Glauben, was du glaubst, das verkünde, und was du verkündest, erfülle im Leben. Als Diakon darf Ronald Stefani künftig predigen, taufen, trauen, segnen und beerdigen.
Priesterweihe im Juni
Der Eucharistie vorstehen, die Krankensalbung spenden und Gläubige von schweren Sünden lossprechen – das sind Handlungen, die dem Priester vorbehalten bleiben. Aber auch darauf wird der Gottesdiener nicht mehr lange warten müssen: Denn bereits im Juni wird Ronald Stefani aller Voraussicht nach zum Priester geweiht. Obwohl der bisherige Pastoralpraktikant dann in einer noch nicht fixierten Pfarrgemeinde als Kaplan tätig sein wird, sind die Nenzinger Christen doch stolz auf ihren Diakon. Die erste derartige Weihe in der 373-jährigen Kirchengeschichte des Ortes sorgt jedenfalls für einen noch nie da gewesenen Ansturm bei der anschließenden Agape im Pfarrheim.
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