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Ein Leben für den Turnsport

Ludwig Winder unterstützt heute noch gerne seinen Sohn Gerhard im Geschäft.
Ludwig Winder unterstützt heute noch gerne seinen Sohn Gerhard im Geschäft. ©cth
Ein Leben für den Turnsport

Menschen aus unserer Heimat: Ludwig Winder

Ludwig Winder gehört zu den ganz Großen in der Vorarlberger Sportgeschichte.

Dornbirn. Mehrmaliger Vorarlberger Meister, dreifacher amerikanischer Meister, internationaler Kampfrichter, Olympiaden in Barcelona und Atlanta, die Gymnaestrada in Dornbirn, Verdienstzeichenträger der Stadt – die Liste der Auszeichnungen und der vielen Stationen in der sportlichen Laufbahn von Ludwig Winder könnte ein ganzes Buch füllen. Den achtzigsten Geburtstag feierte Ludwig Winder erst kürzlich, das bedeutet aber noch lange nicht, dass es der Hatler deswegen etwas ruhiger angehen lässt. Ganz im Gegenteil – in Sachen Aktivität ist der rüstige Dornbirner immer noch top. Heute „turnt“ er zwar nur mehr zwischen den Autos im eigenen Autogeschäft im Hatlerdorf, doch findet man den agilen Herren noch des Öfteren auf den Schiern. „Die Arbeit im Geschäft macht mir immer noch sehr viel Spaß. Ich habe das Ruder bereits 1992 an meinen Sohn übergeben, aber ich bin inzwischen eben so etwas wie das Mädchen für alles“, schmunzelt er. Ein Mann für alle Fälle, vor allem für Erfolge. 1945 wird er Mitglied der frühesten Stunde der Turnerschaft Dornbirn. „Ein Freund hat mich damals in Volksschultagen mit zum Turnen genommen. Ich bin nicht mehr davon losgekommen“, erinnert er sich. Das ist auch gut so, wäre doch die TS um so viel Engagement ärmer ohne ihn. Bis 1957 agierte Ludwig Winder als aktiver Turner und erlebte wahre Höhenflüge als Sportler. Durch ein Austauschprogramm verschlug es ihn 1954 in die USA. In Ohio lernte er nicht nur das dortige Arbeitsleben kennen, sondern brachte gleich noch drei Titel am Ring, am Barren und am Seitpferd mit nach Hause. Gerne wäre er in Amerika geblieben, das Fernweh hatte ihn gepackt. Doch aus beruflichen Gründen erfolgte schließlich doch die Rückkehr nach Dornbirn. Die neue Lust an der Ferne, konnte gestillt werden durch seine nächste Karriere als internationaler Kampfrichter. Nach Beendigung seiner aktiven Zeit als Turner, lebte Ludwig Winder seine Begeisterung für den Sport als Kampfrichter aus und bereiste dadurch die ganze Welt. Von Moskau bis Puerto Rico und wieder zurück nach Dornbirn, wo er als Organisator der internationalen Turntage fungierte und auch bei der Gymnaestrada mit zum Erfolgsteam dieser sportlichen Sternstunde zählte. „Das war schon ein ganz persönliches Highlight in meinem Leben. Ich habe damals mit 106 Helfern acht Hallen in denen die Vorführungen stattfanden, betreut“, erzählt er stolz. Woher nimmt ein Mann so viel Ehrgeiz und Ansporn? „Ich hatte immer ein großes Vorbild. Hans Sauter, 30facher Staatsmeister und langjähriger Trainingspartner“, erklärt Winder. Aus dem Trainingskollegen wurde ein Freund für´s Leben. Auch die Turnerschaft Dornbirn hat mit Ludwig Winder einen wichtigen Begleiter für den Verein gewonnen. Deswegen ließ man es sich auch nicht nehmen, „Ludwig dem Großen“ eine ebenso „große Überraschung“ zum 80. Geburtstag zu bereiten. Kurzerhand wurde das ehrenvolle Mitglied mit dem alten Mohrenbus Richtung Möcklebur entführt, wo man den Jubilaren mit einem rauschenden Fest hochleben ließ. Wieder eine schöne Erinnerung in Ludwig Winder´s außergewöhnlicher Biographie.

Zur Person:
Ludwig Winder
Wohnort: Dornbirn
Geb. 4.10.1931
Familienstand: Witwer, 3 Kinder
Hobbys: Engagement bei der TS, Schifahren und den Sohn im Geschäft unterstützen.

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