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Ein Konzert der Superlative

Maestro Charles Dutoit in Aktion.
Maestro Charles Dutoit in Aktion. ©Veranstalter/TAK

Grandioses Orchesterkonzert mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Maestro Charles Dutoit.

Vaduz. (sch) Die Stiftung „Freunde des Theaters am Kirchplatz“ vermittelte gemeinsam mit dem TAK im ausverkauften Vaduzer Saal ein musikalisches Ereignis der absoluten Sonderklasse. Das schon längst weltberühmte, 1946 gegründete britische Spitzenorchester Royal Philharmonic Orchestra mit seinem Chefdirigenten Maestro Charles Dutoit am Pult und die faszinierende 24-jährige chinesische Starpianistin Yuja Wang (mit Wohnsitz New York) interpretierten Werke von Berlioz, Rachmaninow und Brahms in künstlerischer Vollendung. Die Gäste aus London spielten in Riesenbesetzung, jeder Instrumentensektor brillierte durch unglaubliche Homogenität und Klangschönheit; zum Großteil gewiss die Früchte des weltberühmten Klangmagiers Dutoit, eines Sir am Dirigentenpult, der mit Akribie und immensem Werkverständnis sein Orchester führte. Vor Dutoit waren auch stets berühmte Dirigenten wie etwa der Orchestergründer Sir Thomas Beecham, Rudolf Kempe oder Antal Doráti die Orchesterchefs. Der Abend begann mit der von eruptivem Gefühlsüberschwang erfüllten Ouvertüre „Le Corsaire“, op. 21, von Hector Berlioz (1803-1869).

Ein „Klavierwunder“

Und dann führte am Steinway das in Feuerrot gewandete zierliche Persönchen namens Yuja Wang, eine Ausnahmeerscheinung in der internationalen jüngeren Pianistenwelt, mit ihrer phänomenalen Technik der Tastengewitter, aber auch mit lyrischen Oasen im Klavierkonzert Nr. 3 in d-Moll, op. 30, von Sergej Rachmaninow (1873-1943) das begeisterte, aufgewühlte (!) Publikum zu Beifallsstürmen. Der Dank der kleinen, zarten Künstlerin aus China war eine mit cooler Eleganz hingezauberte neckische Version der „Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauß Sohn.

Beethovens „Zehnte“

Die Sinfonie Nr. 1 in c-Moll, op. 68, von Johannes Brahms (1833-1897) mit dem glanzvollen Royal Philharmonic Orchestra und dem brillanten Dirigat von Maestro Charles Dutoit – eine Trinität der Superlative! Beethovens „Zehnte“ nannte Hans von Bülow das sinfonische Debüt von Johannes Brahms, der sich bei seiner Ersten noch streng an die klassische Form hielt. Am gravierendsten ist der Vergleich wohl von Beethovens Finale seiner Neunten mit dem Schlusssatz von Brahms´ Erster, in dem nach spannungsreicher Einleitung auch ein wunderbares, breit ausgesponnenes „Freudenthema“ aufrauscht. Die Affinität der Ersten mit Beethovens Neunter ist evident, doch Brahms erweist sich natürlich auch schon in seinem ersten großen sinfonischen Werk als Meister mit eigenem Profil (Schattierung der Themen und Klänge). Und Dutoit und sein Meisterorchester kosteten all die Schönheiten aus (etwa die friedvolle Stimmung des zweiten Satzes mit Oboe und Klarinette; das graziöse Trio-Thema im dritten und dann das prächtige Finale), die der Hamburger Meister in Fülle schenkt.

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