Dornbirn. Noch als sie aus dem Flugzeug stieg, war Manuela Diaz Mendez überzeugt in Australien zu sein. Das Missverständnis wurde schnell aufgeklärt und mittlerweile hat die Mexikanerin schon einen großen Teil Österreichs kennengelernt. Die 48-jährige Kaffeebäuerin ist auf Einladung von EZA Fairer Handel in „Austria“ und spricht in Weltläden über die Produktion des Kaffee Orgánico. Dies war der erste biofaire Kaffee, der vor 30 Jahren in Österreich auf den Markt kam. Den Rohkaffee dafür importiert EZA direkt von den Kleinbauerngenossenschaften.
Biologisch und fair
Hinter einem der erfolgreichsten Produkte des Fairen Handels stehen indigene Kleinbauern aus dem mexikanischen Chiapas und Oaxaca wie Manuela Diaz Mendez. Organisiert sind sie in Genossenschaften wie ISMAM (Indígenas de la Sierra Madre de Motozintia), die den Kaffeebauern die direkte Vermarktung ihres organisch-biologisch produzierten Kaffees ohne ausbeuterische Zwischenhändler ermöglicht. Die Kooperative wurde 1986 mit 250 Mitgliedern gegründet und war in Chiapas die erste, die sich für den biologischen Anbau entschied.
Im Rahmen ihrer „Kaffeereise“ war Manuela Diaz Mendez auch zu Besuch im Weltladen Dornbirn. Bei einer Tasse Orgánico erzählte sie von ihrem Leben als Kaffeebäuerin. Bereits ihr Papa hat biologisch gewirtschaftet und ist eines der Gründungsmitglieder von ISMAM. Manuela selber musste sich zuerst das Geld zusammensparen um ein kleines Stück Land für den Kaffeeanbau zu kaufen. „Aber vom Kaffeeanbau allein kann bei uns niemand leben. Die meisten bauen auch noch Bohnen, Mais und anderes an“, erzählte die Mexikanerin. Seit sie in der Genossenschaft organisiert sind, bekommen sie faire Preise, Vorauszahlungen und Sozialprämien.
Kleinbauern unterstützen
Wer Kaffee Orgánico kauft, unterstützt Kleinbauern wie Manuela Diaz Mendez. „Ein Drittel des Verkaufspreises kommt der Kooperative zugute, davon gehen rund 80 Prozent direkt an die Bauern“, erläutert Birgit Calix von EZA. EZA bezieht die Rohkaffeebohnen für den Kaffee Orgánico von zehn Kleinbauerngenossenschaften aus Mexiko. Alle EZA-Kaffees sind bio-zertifiziert und tragen das FAIRTRADE-Gütesiegel. „Nur wenn die Menschen gute Preise erzielen, vernünftige Erträge erwirtschaften und einen verlässlichen Markt haben, in dem sie nicht ausgebeutet werden – werden sich ihre Lebensbedingungen verbessern,“ ist Veronika Wohlgenannt vom Weltladen Dornbirn überzeugt.
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