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Ein Jahr Skatepark Oberau

Skatepark Oberau
Skatepark Oberau ©Vicki Mihala
Das Herzstück des Spiel- und Freiraums Oberau wurde zum beliebten Treffpunkt für Jugendliche.
Skatepark Oberau
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Feldkirch-Gisingen. (vic) Im Herbst des Vorjahres wurde der Skatepark Oberau nach einer Bauzeit von rund fünf Monaten feierlich eröffnet.

Als Teil des multifunktionalen, 850 Quadratmeter großen Spiel- und Freiraums Oberau punktet die Anlage bei vielen Rollsport-Fans mit Schiefen Ebenen, Rails, einem Bowl, Banks, Flats, Curbs und Transitions – immerhin durften neben 40 Jugendlichen auch professionelle Skater ihre Ideen bei der Planung einbringen. Das Ergebnis ist ein Skate-Areal, das – laut Insidern – zu den drei besten Vorarlbergs gehört und das gleichermaßen für Anfänger wie Profis aller Altersstufen etwas zu bieten hat.

Skatesport wurde belebt
Mit der Realisierung des Parks sollte der Jugend ein Spiel- und Freiraum zur Verfügung gestellt werden – so das Anliegen der Stadt Feldkirch. Wie sich nach einem Jahr zeigt, hat der Skatepark für die Jugendlichen tatsächlich einen hohen Stellenwert: Der Zuspruch ist seit der Eröffnung ungebrochen, bestätigt Heike Sprenger vom Jugendservice. In kürzester Zeit ist die Sportanlage zum Hot-Spot der Skater, Inlineskater, BMX-, Scooter- und Dirtbike-Fahrer sowie zum Treffpunkt zahlreicher Jugendlicher geworden.
Zusätzlich zum alltäglichen Betrieb wurden in der letzten Saison zwei Skate-Contests – der Alton’s Skatehouse Contest und das Finale des Breakless Cups – veranstaltet. Speziell zu diesen Events, aber auch an Wochenenden und in Ferienzeiten, sind Jugendarbeiter der Offenen Jugendarbeit Feldkirch und des Jugendservice vor Ort. Die mobilen Jugendarbeiter kommen mit Äpfeln, Limo und Relax-Stühlen und bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, sich zu erholen und über Gott und die Welt zu reden, erzählt Jugendarbeiterin Miriam Giesinger.

Schule fürs Leben
Um allfälligen Konflikten entgegenzusteuern, wurden Öffnungszeiten und Benutzerordnung im Vorfeld gemeinsam von Jugendlichen und Anrainern diskutiert und ausverhandelt. Bei Projekten wie dem Skatepark sind Toleranz der Anrainer und Rücksichtnahme seitens der Nutzer gefordert, betont Sprenger, und: „Treten Probleme auf, wird umgehend das Gespräch mit den Beteiligten gesucht.” Nach Ablauf der ersten Saison zieht OJAF-Geschäftsführer Gerhard Keckeis diesbezüglich positive Bilanz: „Es läuft überraschend gut.” Nicht nur im Umgang mit den vorwiegend verständnisvollen Anrainern zeigen sich die Jugendlichen nachsichtig, sogar Meinungsverschiedenheiten zwischen den Sportlern oder Interessenskonflikte zwischen Anfängern und Fortgeschrittenen regeln sie meist selbst. „Die Jugendlichen haben es sehr gut im Griff”, fasst Giesinger zusammen.
Dass der Skatesport auch eine gute Schule fürs Leben ist, davon ist Keckeis überzeugt: „Die Jugendlichen lernen durchzuhalten und wieder aufzustehen.” Die jungen Sportler befreien den Platz selbst von Laub oder herumliegendem Müll – das zeigt, dass sie sehr verantwortungsvoll mit „ihrem” Skatepark umgehen. Dazu Jugendarbeiter Kenneth Auer, selbst Skater: „Der Platz ist ihr „Baby”, da schauen sie drauf, dass nix kaputt geht!”
Damit auch in Zukunft das Konfliktpotenzial möglichst gering gehalten werden kann, würde Keckeis es begrüßen, wenn Anrainer und Jugendliche vor Beginn der nächsten Saison an einem Tisch zusammenkommen, um sich gegenseitig zu fragen: „Wie geht es euch mit dem Skatepark?”

Welche Wünsche oder Verbesserungsvorschläge haben die Jugendlichen nach Ablauf der ersten Saison?

Martin (17), Profi-Skater aus Dornbirn
Im Sommer bin ich ca. zwei-bis dreimal im Monat in der Oberau. Die Obstacles dort sind cool. Leider ist der Skatepark relativ zusammengequetscht und Skaten nur in eine Richtung möglich. Außerdem ist die Anlage etwas schief gebaut – das geht ziemlich auf die Knie.

Luis (13), Scooterfahrer aus Feldkirch
Ich bin gern im Skatepark – im Sommer sogar jeden Tag. Es ist schon sehr gut, dass es den Platz gibt. Was mich stört, ist, dass es einen Hubbel in der Bahn gibt, der fast lebensbedrohlich ist. Den müsste man beseitigen! Gefährlich ist auch, dass jüngere Kinder den Platz oft als Kinderspielplatz benützen.

Valentin (12), Blader aus Feldkirch
Im Sommer bin ich täglich im Skatepark. Ich würde mir wünschen, dass der Kies auf den Seiten entfernt wird. Der nervt brutal und ist gefährlich, weil er immer auf der Bahn landet. Außerdem stören die Büsche, die vor ca. einem Monat angepflanzt wurden, weil sie über die Halfpipe wachsen.

Welche Meinung haben die Jugendarbeiter zum Skatepark?

Kenneth Auer, Jugendarbeiter und Organisator des Breakless Cup-Finales
Es ist super, dass es den Skatepark gibt und stark, dass das Projekt für die Jugendlichen organisiert wurde. Was mir sehr imponiert, ist, dass die Skaterszene in Feldkirch extrem loyal ist. Beim Breakless Cup beispielsweise jubelten alle Teilnehmer, wenn ein Gegner einen schwierigen Trick geschafft hat.

Miriam Giesinger, OJAF-Jugendarbeiterin
Ich finde es eine gute Sache, dass dieser Freiraum für die Jugend geschaffen wurde. Die Jugendlichen sind gern im Skatepark und freuen sich, wenn die mobilen Jugendarbeiter vorbeikommen. So kommen wir auch mit Kids in Kontakt, die normalerweise nicht zu uns ins Jugendhaus kommen.

Gerhard Keckeis, OJAF-Geschäftsführer
Dass mehr als eine halbe Million Euro in die Anlage investiert wurde, ist definitiv eine Ansage für die Jugendlichen. Weil der Skatepark zentral liegt und mit dem Bus gut erreichbar ist, ist er für viele zu einer zweiten Heimat geworden. Das Alkoholverbot am Platz ist eine Seltenheit und macht auf jeden Fall Sinn.

 

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