Polizisten gingen von Einbruch aus
Zwei Beamte seien wegen eines mutmaßlichen Einbruchsdeliktes dorthin geschickt worden. Der 19-Jährige habe Aufforderungen der Beamten, sich zu ergeben, nicht Folge geleistet, zitierte der Sender CNN den Polizeichef von Arlington, Will Johnson. Anschließend sei es zu einer Auseinandersetzung gekommen, ein Beamter habe vier Mal geschossen. Nach Polizeiangaben wurde er routinemäßig vom Dienst freigestellt. Der Vorfall ereignete sich demnach am frühen Freitagmorgen (gegen 01.00 Uhr/Ortszeit).
700 Tote: US-Debatte um Polizeigewalt
Nachdem in den vergangenen Monaten vor allem unbewaffnete Schwarze von Polizisten erschossen wurden, ist in den USA eine Debatte um übermäßige Gewaltanwendung im Dienst entbrannt. Es kam auch immer wieder zu Unruhen. Auslöser waren die tödlichen Polizeischüsse auf einen schwarzen Jugendlichen in der US-Kleinstadt Ferguson vor genau einem Jahr. An ihn soll mit einer Reihe von Veranstaltungen gedacht werden.
Laut der britischen Zeitung “Guardian” wurden heuer in den USA bereits 700 Menschen von Polizisten getötet. (Link: “The Counted”)
Gedenken an tödliche Schüsse von Ferguson
Am Samstagabend demonstrierten Hunderte in Ferguson gegen Polizeiwillkür und Rassismus. An der Spitze des friedlichen Zuges liefen Browns Vater und weitere Angehörige, den Abschluss bildeten Kinder mit einer Blaskapelle. Die Polizei war massiv präsent. Am Vorabend des ersten Todestags Browns riefen die Demonstranten Parolen wie: “Hände hoch, nicht schießen” oder “Wir sind hier … für Michael Brown”. Auf einem der Schilder war zu lesen: “Bitte hört auf, uns zu töten”. Einige Demonstranten legten Plüschtiere entlang der Marschroute ab. Diese endete an der Normandy High School, die der 18-jährige Brown besuchte.
Der Polizist Darren Wilson hatte Brown am 9. August 2014 nach einem Handgemenge mit mehreren Schüssen getötet. Wilson wurde nicht angeklagt, obwohl der Teenager unbewaffnet war. Browns Tötung und der spätere Verzicht auf einen Strafprozess hatten in Ferguson und zahlreichen anderen Städten der USA zu teils gewalttätigen Protesten geführt. An dem Fall entzündete sich eine landesweite Debatte über Rassismus und Polizeigewalt.
Schwarze fühlen sich diskriminiert
Die mehrheitlich schwarze Bevölkerung von Ferguson fühlt sich von der überwiegend weißen Polizeitruppe systematisch diskriminiert. Ein Anfang März veröffentlichter Bericht des US-Justizministeriums ergab, dass Schikanen von Schwarzen durch die Polizei im Vorort von St. Louis im Bundesstaat Missouri an der Tagesordnung waren. Mittlerweile hat Ferguson einen schwarzen Polizeichef, auch die Führungsebene der Stadtverwaltung wurde teilweise ausgetauscht.
Für Sonntag sind verschiedene Veranstaltungen zum Gedenken an Michael Brown vorgesehen, unter anderem ein Schweigemarsch zu einer Kirche mit einem anschließenden Gottesdienst. Außerdem wird es eine viereinhalbminütige Schweigeminute geben. Damit soll daran erinnert werden, dass der tote Brown viereinhalb Stunden auf der Straße lag, bevor der Leichnam weggebracht wurde. (red/APA/dpa)
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