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Ein Haus wartet auf den Marschbefehl

Größtes Ausstellungsstück der Wälder Handwerksschau soll vor Wintereinbruch nach Mellau „reisen“.

Reuthe, Bezau. (stp) Vor mehr als zwei Monaten hat die überaus erfolgreiche 9. Bregenzerwälder Handwerksausstellung ihre Pforten geschlossen – ganz abgeschlossen ist die Ausstellung aber noch immer nicht, denn das größte Ausstellungsstück, der zweistöckige Ferienhaus-Prototyp, mit dem Michael Kaufmann für Furore sorgte, wartet im Schulgelände noch immer auf den „Marschbefehl“ zur Übersiedlung nach Mellau.

Messehit geht auf Reisen

Wie berichtet, hat Kaufmann sein Paradestück für die Ausstellung schon „verplant“ – es wird als Original-Modell Werbung für diese Innovation machen, wenn es der Wälder Holzbauer an seinem endgültigen Standort platziert hat. Das Ausstellungsstück in Bezau war nur die erste Hälfte, denn im Endausbau wird es ein Doppelhaus mit einem baugleichen zweiten Teil, der um 90 Grad gedreht und angebaut wird. Und für diesen zweiten Teil hat dieser Tage die Produktion begonnen – „noch vor Einbruch des Winters soll das Haus in Mellau errichtet werden“, gibt Kaufmann im Gespräch mit der VN-Heimat den Zeitplan vor.

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Für den innovativen Zimmermann ist dieses Ferienhaus die Fortsetzung seiner Produktlinien: Michael Kaufmann hat sich weit über Vorarlbergs Grenzen hinaus mit dem „Baukastensystem“ einen Namen gemacht. Viel Lob und Anerkennung gab es u. a. in Feldkirch, in Tirol und bis nach Frankfurt. Erst im Sommer wurden 32 Hotelboxen für das neue Mental-Spa-Hotel „Fritsch am Berg“ auf den Pfänderhang in Lochau geliefert.
Waren es bisher nur Module, so folgt jetzt der nächste Schritt. Mit dem „ganzen Ferienhaus im Baukastensystem“ schlug Michael Kaufmann zudem zwei Fliegen mit einer Klappe: der Prototyp diente als Ausstellungsstück und wird nach der Bezauer Messe nach Mellau gebracht und dort fix aufgestellt. Michael Kaufmann wird das Haus selbst betreiben und kann sich vorstellen, dass es nicht ein Einzelstück bleibt.
Die nunmehrige Weiterentwicklung baut auf dem bewährten System auf: der Zimmermann holt eine ganze Reihe anderer Handwerker ins Boot, vom Bodenleger bis zum Installateur oder Maler und baut in seiner Halle fertige Boxen, die dann auf der Baustelle – oft Hunderte Kilometer vom Hersteller entfernt – binnen kürzester Zeit zusammengebaut werden können.

Bewährtes System

Waren es bisher Boxen in einer jeder mit einer Größenordnung von etwa zwölf Tonnen, knapp vier mal acht Meter großen und über drei Meter hohen Bauteilen, so hat sich dieses bewährte System aus Gründen der Transportlogistik nicht geändert. In der Kaufmann-Halle werden diese wie gewohnt vorgefertigt – zwei mal sieben auf vier Meter, dazwischen das Stiegenhaus (das Ferienhaus ist zweistöckig konzipiert) und die gleiche Konzeption im Obergeschoss. Hinzu kommt ein Schopf (in diesem ist beispielsweise auch eine Saunabox geplant) und zwei dieser Häuser werden als Doppelhaus zusammengehängt.

Höchste Standards

Großen Wert legt Michael Kaufmann auf höchste Qualitätsstandards. Unbehandeltes Massivholz wird verwendet und umweltschonend ist eine Luftwärmepumpe eingeplant. Kaufmann ist zuversichtlich, dass es in Tourismus­orten Interesse für seine jüngste Innovation gibt. „Was für Hotels, Sozialzentren und ähnliche Einrichtungen konkurrenzfähig ist, sollte diesen Anspruch auch im Bereich von Ferienhäusern bzw. -siedlungen genügen.“

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