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Ein Hauch von Las Vegas im Gütle

Der 1. VPSV feierte mit einem großen Pokerturnier die Eröffnung seiner neuen Räumlichkeiten.
Der 1. VPSV feierte mit einem großen Pokerturnier die Eröffnung seiner neuen Räumlichkeiten. ©carmen thurnher
Ein Hauch von Las Vegas im Gütle

Dornbirn. Der 1. Vorarlberger Poker Sport Verein feierte vergangenen Freitag mit einem – wie könnte es anders sein – großen Pokerturnier die Eröffnung des neuen Vereinsheimes. “Royal Flush” soll es zukünftig so oft wie möglich in den neuen Räumlichkeiten des VPSV heißen. Gegründet wurde der erste Pokerverein Vorarlbergs im Jahre 2007. Obmann Thomas Pitscheider erzählt von den noch etwas schwierigen Anfängen: “Am Anfang waren wir zu Gast im Clubheim des FC Eintracht Forach. Das ständige Auf- und Abbauen der Tische und Stühle zeigte uns, dass ein eigenes Vereinsheim wirklich notwendig wäre.”, so Pitscheider. Nach einer kurzen Zwischenstation an der Marktstraße, ist man heute natürlich besonders stolz auf die sehr gelungenen neuen Räume im Gütle, denen arbeitsintensive Renovierungsarbeiten vorangingen, jetzt aber einen Hauch von Vegas-Atmosphäre nach Dornbirn bringen. Die Eröffnungsfeier wurde gleich zu einem vollen Erfolg. Fünfundfünfzig Teilnehmer kämpften um das höchste Blatt in der Hand. Als neue Sterne am Poker-Olymp stehen seit diesem Turnier die Brüder Mock. “Patrick wurde von seinem Bruder Jürgen bis zum 6. Patz gecoacht. Eigentlich wusste man manchmal gar nicht, wer eigentlich der Spieler war und wer der Coach”, lacht Obmann Pitscheider. Nach über vier Stunden Spielzeit machten dann aber Charlie Moosmann, Ingo Waitschacher und Gerd Kirchberger einen “Deal” und einigten sich auf einen gemeinsamen Sieg.

Der Final Table:
1. Kirchberger Gerd
1. Ingo Waitschacher
1. Moosmann Charlie
4. Moosmann Bettina
5. Kreidl Thomas
6. das Duo Patrick und Jürgen Mock
7. Julia Kathan
8. Reinhard Bernd
9. Feuerstein Stefan
10. Steiner Christian 

Daten und Fakten zum 1. VPSV

Ca. 50 Mitglieder, max. 60 Mitglieder werden aufgenommen – auch Anfänger, die Poker Luft schnuppern möchten.
Gegründet 2007
Der Verein stellt auch den aktuellen Landesmeister – Charlie Moosmann
und alle 3 ersten Plätze in der Mannschafts-Landesliga

Interview mit dem Obmann des 1. VPSV:

Der mit dem Pokerface

Dornbirn. VN-Heimat traf Thomas Pitscheider, den Obmann des 1. Vorarlberger Pokervereines und sprach mit ihm über die Faszination des Pokerspiels.

VN-Heimat: Wie sind sie überhaupt zum Pokern gekommen?

Pitscheider: Ich bin mit 22 Jahren das erste Mal in Las Vegas gewesen. Eine Stadt, die mich vom ersten Tag an fasziniert hatte. Bald war ich Dauergast dort und bin bis zu viermal im Jahr nach Sin City geflogen. Vor ca. fünfzehn Jahren habe ich mich dann das erste mal an Poker heran getraut. Damals war die gängigste Poker-Variante 7-Card-Stud. In den letzten Jahren trat jedoch immer mehr die Poker-Variante Texas-Hold’em in den Vordergrund. Zwei Spielvarianten die eigentlich nicht sehr viel gemeinsam haben, mit Ausnahme, dass die besten fünf Karten des Spielers und der Gemeinschaftskarten die Pokerhand
bilden, die aus insgesamt fünf Karten bestehen. Ich spiele seit vier Jahren nur noch Texas-Hold’em.

VN-Heimat: Wie kam es dann zur Gründung des 1.VPSV?

Pitscheider: Im September 2007 fand in Vorarlberg die erste Landesmeisterschaft statt. Organisiert wurde diese vom ÖPSV (Österreichischer Pokersportverband). Da hatten wir die Idee aus unserer kleinen Pokerrunde einen Verein zu gründen. Wir wollten natürlich die Ersten in Vorarlberg sein und haben so rasch wie möglich die Vereinsgründung bei der BH Dornbirn beantragt. Wir waren ein paar Tage schneller als unser Partnerverein, die
Cardmasters aus Rankweil, und konnten deshalb den Namen “1. Vorarlberger Poker Sport Verein” für uns gewinnen. Gestartet haben wir mit vier Mitgliedern. Heute zählen wir über
50 Mitglieder. Wir wollen allerdings nicht viel größer werden, ein zu starkes Wachstum würde sich sicherlich negativ auf das Vereinsleben ausüben. Kameradschaft und Freundschaft
steht bei uns im Vordergrund. Einmal im Monat veranstalten wir ein Ranglisten Turnier, was jedoch nicht öffentlich und die Teilnahme nur auf Einladung möglich ist.

VN-Heimat: Was macht die Faszination Pokern aus?

Pitscheider: Toll ist es, an möglichst großen Turnier teilzunehmen bei dem alle das selbe Ziel haben, nämlich zu gewinnen! Oft trifft man bei den Turnieren die unterschiedlichsten Menschen, neben denen man stundenlang sitzt. Auch wenn man im Spiel Gegner ist, so entstehen oft interessante Gespräche am Rande des Spieles. Poker kennt keine sozialen Strukturen. Ob Hausfrau, Arbeitsloser oder Millionär, am Tisch sind alle gleichgestellt.

VN-Heimat: Gibt es ein Spiel, das ihnen in besonderer Erinnerung geblieben ist?

Pitscheider: Ich hatte schon einige sehr unterhaltsame Poker-Nächte. Sowohl mit Freunden als auch an den Poker-Tischen in Las Vegas. Aber die Poker-Landesliga ist schon etwas Besonderes. Es war einfach ein großartiges Gefühl, als Team aufzutreten und gemeinsam für den Erfolg zu kämpfen. Normalerweise ist man im Pokersport ja ein Einzelkämpfer, um so schöner wenn du am Ende auch noch im Siegerteam bist und die Landesliga mit deinem Team gewinnen kannst.

VN-Heimat: Was macht einen richtig guten Pokerspieler aus?

Pitscheider: Ich glaube darüber sind schon sehr viel Bücher geschrieben worden. Ich mute mir nicht zu, zu definieren, wer ein guter Pokerspieler ist und wer nicht. Aber es gibt sicherlich einige Faktoren, die sich auf Erfolg oder Misserfolg auswirken. Wie Analytisches Denken, die Kunst sein Spiel im richtigen Zeitpunkt und gegen die verschiedenen Gegner zu variieren. Wichtig ist, dass man unberechenbar bleibt. Wenn Dich ein guter Pokerspieler “lesen” kann, dann bist du auf lange Sicht praktisch chancenlos und natürlich ist auch das Quäntchen Glück notwendig.

Steckbrief:
Thomas Pitscheider
Geb. 13.8.1964
Wohnort: Dornbirn
Beruf: SAP Projektleiter bei Leica Geosystems AG, Heerbrugg
Familienstand: verheiratet mit Petra, zwei Töchter
Hobbys: Fußball und natürlich Poker

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