GÖTZIS Im Jahre 1954 war die Geburtsstunde eines künftigen Welterfolgs – des Fernsehspiels „Die zwölf Geschworenen“ des amerikanischen Autors Reginald Rose (1920-2002). In der Kino-Adaption von Sidney Lumel mit Stars wie Henry Fonda und Lee J. Cobb (1957) und weiteren Verfilmungen etablierte sich das Justizdrama als Weltklassiker. Und der renommierte Spielkreis Götzis wagte sich heuer an die Bühnenfassung des populären Stücks von Rose. Zwölf unterschiedliche Männer sitzen nach mehrtägiger Verhandlung über einem Burschen zu Gericht, der seinen Vater erstochen haben soll. Es geht um das endgültige Geschworenen-Urteil, das einstimmig sein muss – Todesstrafe oder Freispruch. Die Rundc ist sich vorerst sicher, dass es wegen der angeblich drückenden Beweise ein Todesurteil geben wird. Doch da meldet sich unerwartet die Nummer 8 zu Wort und stellt Zweifel über den Tathergang in den Raum. Er bleibt damit nicht allein …
Vorurteile kontra Argumente …
Der Autor Reginald Rose stellt in seinem Drama in den zwölf Geschworenen grundlegende menschliche Probleme zur Debatte – Vorurteile statt Fakten, bornierter Hass statt Humanität, Arroganz statt psychologischer Selbsterforschung. Nun, es ist in der Amateurtheater-Szene gewiss nicht einfach, ein Dutzend profilierter Darsteller zu finden. Dem umtriebigen Regisseur Christian Urban gelang dies aber dank des bewährten Spielkreis – „Personals“: Stefan Bösch, Jack Griss, Rolf Hanselmann, Andreas Kopf, Manfred Kräutler, Georg Marte, Simon Martin, Horst Nachbaur, Alexander Rapaic, Jürgen Reiner, Armin Weber, Gerhard Zuggal und ein Gerichtssaaldiener sorgten für eine insgesamt spannende Monsterdebatte der verschiedenen Kontrahenten. Christian Urban bewies seine stimmige Theaterpranke für explosive Höhepunkte etwa mit den rebellischen Armin Weber (Nummer 3), Gerhard Zuggal (10), sehr profiliert auch Jack Griss (9) als greisenhaft guter Ältester der Runde oder Jürgen Reiner (1) als nobler Vorsitzender der Geschworenen. Manfred Kräutler (8) hätte als Motor für den Sinneswandel der Zwölf mehr Animo zeigen können. Das Duo Laucht/Thomas Klas machten Enge und Hitze am Schauplatz transparent. Ein wichtiger heimischer Theaterabend. Weitere Aufführungen im Vereinshaussaal AMBACH am 9., 10., 15. und 18. November, 20 Uhr.
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