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Ein durchschnittlicher Tag beim Österreichischen Bundesheer in Zahlen

Luftraumüberwachung und Tierpflege nehmen viel Zeit an einem durchschnittlichen Tag beim Bundesheer ein.
Luftraumüberwachung und Tierpflege nehmen viel Zeit an einem durchschnittlichen Tag beim Bundesheer ein. ©APA
Was tut das Österreichische Bundesheer eigentlich den ganzen Tag? Diese Frage wurde insbesondere im Zuge der Debatte um den Grundwehrdienst in letzter Zeit häufiger auch laut gestellt. Sind es Gefechtsübungen, Militärmusik und Panzer putzen oder doch Auslandseinsätze, Katastrophenhilfe und Grenzschutz? Das Bundesheer hat nun Informationen über einen durchschnittlichen Tag veröffentlicht und es stellt sich heraus, dass vor allem Luftraumüberwachung und Auslandseinsätze viele Soldaten in Anspruch nehmen. Doch auch die Tiere im Heer finden reichlich Beachtung.
38 Prozent wollen Berufssoldat werden

Von den Grundwehrdienern, um die sich bei der Volksbefragung im Jänner alles dreht, gibt es an diesem künstlich erstellten Durchschnittstag exakt 10.326. Für ihre Ausbildung, Versorgung und Verlegung sind – schon jetzt – 16.000 Berufssoldaten verantwortlich. Generell setzt das Heer stark auf Aus- und Weiterbildung: 14 Soldaten lernen für die Matura am Bundesrealgymnasium für Berufstätige, an der Militärakademie werden 236 künftige Berufsoffiziere ausgebildet. 20 Jagdkommandosoldaten nehmen an einem Speziallehrgang teil und 182 Offiziere und Unteroffiziere werden an den Waffen- und Fachschulen unterrichtet. Sollten sie sich verletzen, stehen neue medizinische Kräfte stets bereit: Neun Notfallsanitäter und 35 Diplomkrankenpfleger befinden sich in Ausbildung.

Auch an der künftigen Führungsriege wird gefeilt: 66 Offiziersanwärter bereiten sich auf die Aufnahme an der Militärakademie vor, 293 Unteroffiziere besuchen die Heeresunteroffiziersakademie, 20 Offiziere den Grundausbildungslehrgang, 24 den FH-Masterstudiengang Militärische Führung und 21 Offiziere den Stabslehrgang. Zudem werden 19 künftige Generalstabsoffiziere ausgebildet.

Österreichische Soldaten weltweit im Einsatz

Zahlreiche Soldaten sind am Durchschnittstag auf der ganzen Welt im Einsatz. 1.279 von ihnen nehmen an 13 Missionen weltweit teil, 120 Offiziere, Unteroffiziere und Zivilbedienstete vertreten die Interessen des österreichischen Heeres in 31 Staaten. Dafür ist intensive Vorbereitung nötig: 450 Leute werden für einen Auslandseinsatz fit gemacht, 498 halten sich für den Fall einer Alarmierung ins Ausland bereit. 350 Soldaten trainieren in der EU-Battle-Group, 26 beteiligen sich an internationalen Übungen.

Wer ins Ausland und auf Reisen geht, benötigt auch Fremdsprachen. Im Bundesheer lernen am Durchschnittstag daher 23 Soldaten Arabisch, 18 Englisch und 15 Französisch. 17 Personen absolvieren die Einstufungsprüfung in Englisch. Vier Kadetten von der US-Militärakademie West Point werden in Deutsch unterrichtet.

Täglich 360 Musterungen beim Heer

Doch auch innerhalb Österreichs wird den Militärs nicht langweilig. Während 369 Soldaten nach Naturkatastrophen helfen, führen 18 Leute bezahlte Unterstützungsleistungen durch. In den sechs Stellungskommissionen müssen 360 Staatsbürger zur Musterung antreten. 275 Heeressportler gehen ihrem Training nach, 162 Heeresangehörige bereiten sich im Pilotprojekt 3 (der “Professionalisierung von Verbänden”, Anm.) vor. Auch die Reserve muss fit bleiben – für 353 Milizsoldaten heißt es daher auf zur Übung.

Luftraumüberwachung und Tierpflege

Mit Abstand am meisten Soldaten in Anspruch nimmt jedoch die Überwachung des heimischen Luftraums, 1.600 Personen sind dafür im Einsatz. Sie beobachten und bewerten von drei ortsfesten Radarstationen aus 3.561 Luftbewegungen.

Den heereseigenen Tieren wird am Durchschnittstag viel Zeit und Personal gewidmet. Gleich 56 Soldaten sind nämlich für Hege und Pflege von 36 Tragetieren nötig, im Tragetierzentrum Hochfilzen werden fünf Jungtiere ausgebildet. In Vorausbildung befinden sich auch 15 Aufzuchtpferde. 174 Militärhunde haben ihr Können dagegen schon perfektioniert und werden an 16 Dienststellen eingesetzt. 14 weitere Hunde scharren schon in den Startlöchern, sie müssen im Militärhundezentrum Kaisersteinbruch mit 16 Trainern aber noch ein wenig üben. Von der Arbeit noch weit entfernt ist dagegen der jüngste Nachwuchs, 13 Welpen. An seiner Pflege dürfen sich zwei Bedienstete erfreuen. (APA)

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