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Ein Bandleader mit Wiener Schmäh

Jamata, der Künstler und Herbert Janata, der Musiker, in vollem Einsatz
Jamata, der Künstler und Herbert Janata, der Musiker, in vollem Einsatz ©Gerty Lang

Der “Gründervater” des Austro Pops, Herbert Janata, war zu Gast bei Dr. Klaus Zimmermann.

Dornbirn. Eigentlich war es ein Fest mit Freunden. Ein Fest der 50 Plus Generation, zu dem der Biologe der inatua, Dr. Klaus Zimmermann, lud. Doch so mancher staunte nicht schlecht, dass sich in der illustren Runde ein echter “Worried Men” befand. Herbert Janata ist aus dem Burgenland extra angereist, um seine Freunde in Vorarlberg zu besuchen.

“Es war einmal an einem langen Abend im Oktober 1960. Da fanden sich fünf junge Musiker mit ihren ‘Musikinstrumenten’: Waschhäfen, Waschrumpel, Kamm und Gitarre im ‘Twen’ ein. Wir spielten den ‘Worried Men Blues’ welcher uns auch diesen nahezu legendären Namen eingebracht hat. Trotz des krassen Geldmangels, waren keine teuren Instrumente vorhanden. Also entschieden wir uns für den guten alten Skiffle,” erinnert sich Herbert lachend an diese Zeit zurück. Der Sound kam gut an und so wurde weiter ‘geskiffelt’, bis die Finger bluteten und jeder Tropfen Schweiß im allseits bekannten und legendären Jazzland mit Begeisterung aufgenommen wurde. Mit ihrer ersten Platte ‘Glaubst i bin bled?’ war die “Worried Men Skiffle Group” der Anstoß für eine neue Musikrichtung, der Wiener Dialektwelle. Ein großer Erfolg jagte den Nächsten. Die größten Erfolge feierten sie in den 70’ern: I bin a Wunda’, ‘Da schendste Mann von Wien’ und ‘Trottl kannst mi haß’n’, ‘I wü’ oba i drau mi net’, ‘Wannst a Weh brauchst’ … Jeder wird schon einmal eines dieser Lieder gehört haben. Und bei dem Gedanken an diese Zeit ein Lächeln auf seine Lippen zaubern.

“1967 spielte André Heller, der damals die ‚Music Box‘ moderierte einige unserer Songs ins Programm ein. Somit war der Austro Pop wie auch die Dialektwelle geboren.”

Drei Jahre später, also 1970, präsentierte Peter Lodinsky die Worried Men Skiffle Group in seiner Show. Das war damals, so hatte es den Anschein, der Durchbruch: Plattenvertrag, Engagements aller Art, Fernsehauftritte, an der Spitze der Charts, und Herbert Janata begann auf Anregung von Herbert Fechter, damals Redakteur der TV-Show “Kontakte”, nun selbst Lieder zu texten. Am 7. November 1979 durfte Janata in Dietmar Schönherrs Show “Wünsch Dir was” dreißig Millionen Zusehern sagen “Der Mensch is a Sau!” 50 Jahre Musikgeschichte wird im September 2010 mit dem silbernen Verdienstzeichen der Stadt Wien belohnt. LAG

 

 

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