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Ein Ausflug in die Weltgeschichte: Das Konzil von Konstanz (1414-1418)

Die Imperia ist eine Statue im Hafen von Konstanz am Bodensee, entworfen und ausgeführt von dem Bildhauer Peter Lenk und 1993 aufgestellt. Die Figur ist aus Beton gegossen, neun Meter hoch, 18 Tonnen schwer
Die Imperia ist eine Statue im Hafen von Konstanz am Bodensee, entworfen und ausgeführt von dem Bildhauer Peter Lenk und 1993 aufgestellt. Die Figur ist aus Beton gegossen, neun Meter hoch, 18 Tonnen schwer ©Imperial (Foto: Dietrich Krieger (wikicommons), Ausschnitt)
Das Ökumenische Bildungswerk Bregenz bildet in der Bregenzer Erwachsenenbildung zunehmend deutliche Akzente. Die letzte Exkursion in die "Weltgeschichte" führte ans andere Ende des Bodensees, nach Konstanz.
Ökumenisches Bildungswerk Bregenz: Exkursion in die Weltgeschichte

Wie das Echo der Reisenden und Lernenden zeigte, was man mit diesem Programm mehr als gut unterwegs. 

Die Fahrt nach Konstanz zur Konzilsausstellung brachte Einsichten in die Kirchen- und Stadtgeschichte. Rund fünfzig Frauen und Männer machten sich am Samstag, den 14. Juni 2014, auf den Weg nach Konstanz. Dr. Karl Dörler vom ÖBwB begleitete die Exkursion und seine historische Einführung in die damalige Situation war bemerkenswert präzise. Die große Landesausstellung anlässlich des 600-jährigen Jubiläums des Konstanzer Konzils stand auf dem Programm wie eine Stadtführung durch Konstanz. Eingeladen hatten das Ökumenische Bildungswerk Bregenz und das Vorarlberger KirchenBlatt. Dr. Hans Rapp vom Kath. Bildungswerk begleitete die Fahrt als Organisator, der seinen “Job” ganz hervorragend erledigt hat: Alles klappte, wie am Schnürchen.

Die Landesausstellung im Konzilshaus ist eindrucksvoll. Aus ganz Europa und aus namhaften Museen sind aussergewöhnliche künstlerische Einzelstücke, Dokumente und Kunstwerke nach Konstanz gekommen. Das grosse Konzil von 1414 – 1418 beendete das abendländische Schisma, die große Kirchenspaltung, die es mit sich brachte, dass drei (und mehr) Päpste gleichzeitig – teils ins Rom, teils in Avigon, teils woanders)  amtierten.

Dem Konzil gelang es, die kirchliche Einheit wieder herzustellen, 1417 wurde mit dem “Habemus papam” das Ende des Schismas verkündet. Im Laufe der vier Konzilsjahre (1414-1418) nahmen 70.000 Menschen am großen “Gipfeltreffen” teil. Der Reformator Jan Hus ist am 6. Juli 1415 in Konstanz zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt worden. Ein Ereignis, dessen Hintergründe die ökumenisch orientierte Reisegruppe aus Vorarlberg besonders interessierte. 

Das war für die mittelalterliche Stadt eine große Belastung. Dank der fruchtbaren Umgebung konnte sie diese Herausforderung aber meistern. Die Spuren, die das Ereignis hinterlassen hat, finden sich nicht nur in Geschichts- und Dogmatikbüchern, sondern auch an verschiedensten Orten der Altstadt. Diese sichtbar zu machen war Aufgabe des Stadtführers, der dies in sehr anregender Art und Weise tat. In der Ausstellung selbst wurden die BesucherInnen anhand von höfischen und kirchlichen Kunstobjekten in die Zeit um 1400 versetzt. Mittels Miniaturen der Chronik des Ulrich Richental wurde das Konzilsgeschehen vor Augen geführt – mit all seinen Licht und Schattenseiten. 

Gut aufgehoben im Reisebus der Fa. Weiss (Bregenz) und dem guten Chauffeur, Herrn Ugur, fanden sich sehr zufriedene und reichlich beschenkte Fahrtteilnehmer/innen aus dem ganzen Land wieder in Bregenz ein. “Ein schöner und durchaus lehr- und ereignisreicher Tag” bemerkte eine Teilnehmerin aus dem Oberland und meinte: “Däs kama wied’r amol macha…”, worauf ihr Nachbar, der Herr aus der Landeshauptstadt,  trocken meinte: “Wo se Recht hot, hot se Reacht”. (WB)

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