Lustenau. Ursprünglich stammt Elfi aus Graz, studierte Pädagogik, Psychologie und Soziologie später heiratete sie dann und kam nach Vorarlberg. Zuerst half sie im Unternehmen ihres
Mannes mit, später war übernahm sie dann die Kindererziehung. Nach ihrer Scheidung konnte Elfi ihren eigenen Berufsweg gehen. Zuerst arbeitete sie an einer Hotelrezeption, mit einer Kollegin schlug sie später den Weg in die Selbständigkeit ein. Die „Projektwerkstatt meusburger & krischke“ wickelte in Folge zahlreiche interessante Projekte in den Bereichen Marketing und Kommunikation ab. Neben selbst entwickelten Projekten, gehörten beispielsweise das Büro für Zukunftsfragen, die Stadt Dornbirn oder die Diözese FK zu ihren Auftraggebern.
Einige Ideen wurden in Buchform niedergeschrieben; wie zum Beispiel die „Bildungsg’schichten“, die Anhand von persönlichen Erzählungen Betroffener Lust auf Weiterbildung machen, oder das Fussacher Seniorenbuch „Wia nas frühar gsi isch“, in dem SeniorInnen ihre berührenden Lebensgeschichten erzählen.
Ehrenamtliches Engagement war für Elfi Meusburger immer wichtig und so gründete sie vor 21 Jahren die Privatinitiative „Die Kinder von Tschernobyl“. Kindern aus den verstrahlten Gebieten von Weißrussland können so zahlreiche Ferienaufenthalte finanziert werden. So können die Kinder die verseuchte Gegend für einige Zeit verlassen und sich gesundheitlich
regenerieren. Sie werden nach Vorarlberg eingeladen oder in Weißrussland, im Kinderzentrum „Nadeschda“ (Hoffnung) untergebracht. Hier erhalten die Betroffenen ärztliche Betreuung, werden schulisch unterstützt, gesund ernährt und, besonders wichtig, dies alles findet auf unverstrahltem Gebiet statt.
In Weißrussland herrschen auch abseits der Tschernobyl-Problematik sehr schwierige Verhältnisse, es gibt keine sozialen Netze, die Menschen in Notsituationen auffangen. Daher
ist die Beziehung zu Vorarlberg wichtig, auch weil die Kinder dadurch andere Lebensmöglichkeiten kennenlernen können. „Es wird kaum noch über die Situation, in der sich die Menschen befinden, geredet. Die Menschen schweigen und sind mit ihrem alltäglichen Überlebenskampf beschäftigt. Ihre wirtschaftliche Lage hat sich zwar leicht verbessert, doch die meisten Menschen haben einfach zu wenig Geld, es reicht kaum für das Notwendigste. „Sie ernähren sich vorwiegend von „Selbstangebautem“, was natürlich verstrahlt ist“, so Meusburger. „Es gibt viele Problemfamilien, die wir zwar nicht retten können, aber sie können aufgefangen und unterstützt werden, damit sie das Gefühl bekommen, nicht ganz alleingelassen zu sein!“
Die Vorarlberger Privatinitiative besteht aus einem großen Kreis von freiwilligen, ausschließlich ehrenamtlichen Helfern und wird u.a. von den Gemeinden Lustenau, Dornbirn, Egg und dem Land Vorarlberg, aber auch von zahlreichen Vorarlberger Unternehmen und sehr vielen Privatpersonen unterstützt. Im März reist Elfi wieder nach Tschernobyl, um sich um die Familien, vor allem um die Kinder zu kümmern. „Wenn man etwas hergibt, bekommt man sehr viel zurück.
Mir geht es gut, ich sehe es als meine Verpflichtung an, anderen zu helfen!“ Auch im Land engagiert sich Elfi für verschiedene Projekte. Im Lustenauer Kindercafé, einem Projekt von „ Welt der Kinder“ unterstützt sie Kinder auf dem Weg zur Selbstorganisation und Eigenverantwortung.
In der Schule ihrer Enkelin ist sie einmal in der Woche als „Lesepatin“ im Einsatz. Diese Initiative der Klassenlehrerin macht den Kindern viel Spaß. So wird die Freude am Lesen von Büchern schon sehr früh gefördert. „Die Lesefortschritte der Kinder zu beobachten macht wirklich großen Spaß“ meint Elfi. Das ehrenamtliche Engagement, der freiwillige Einsatz ist für Elfriede Meusburger zur Lebensaufgabe geworden und sie wird auch als Pensionistin diesen Weg weiter gehen.
Persönliche Daten: Efriede Meusburger,
Geb. 6.1.53 in Graz,
2 Kinder, 1 Enkelin
studierte Pädagogik, Psychologie und Soziologie in Graz
Gründete die Organisation „Projektwerkstatt meusburger & krischke“
Ehrenamtlich im Einsatz für Kinder in Tschernobyl
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