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Ehemaliges Jüdisches Armenhaus wird aufwändig saniert

Die Generalsanierung des ehem. Jüdischen Altersheimes soll bis Ende Mai 2013 abgechlossebn sein.
Die Generalsanierung des ehem. Jüdischen Altersheimes soll bis Ende Mai 2013 abgechlossebn sein. ©TF
Hohenems. Mit der nun begonnen Generalsanierung des ehemaligen Jüdischen Armenhauses wird nun eines der letzten desolaten Häuser im Jüdischen Viertel wieder instand gesetzt.
Bilder vom "gemeinsamen Abschied" vom alten Juedischen Altersheim

Ende Juni hatten Markus Schadenbauer-Lacha, der das unter Denkmalschutz stehende Haus in der Jakob-Hannibal-Straße nun generalsaniert, und Hanno Loewy, der Direktor des Jüdischen Museums und Bewohner des angrenzenden Hauses, zum „gemeinsamen Abschied von manchen Überresten der Vergangenheit, den Plumpsklos und engen Stiegen“ geladen. Nun haben die Renovierungsarbeiten begonnen, das jüdische Armenhaus wird aber am „Tag des Denkmals“ am kommenden Sonntag zu besichtigen sein.

Benjamin Burgauer hatte das Haus, von dem nach einem Großbrand am 16. November 1777 nur noch die Grundmauern standen, wieder aufgebaut. 1872 wurde hier – ermöglicht durch eine großzügige Stiftung von 5000 Gulden von Josef und Clara Rosenthal – die israelitische Versorgungs- und Armenanstalt eröffnet, die über 8 Zimmer mit 15 Betten, Speise- und Badezimmer sowie zahlreiche Nebenräume und einen Gemüsegarten verfügte. 1924 verschenkte die Jüdische Gemeinde das Haus an die Marktgemeinde Hohenems, die es nach dem Krieg wiederum an díe Familie Ludescher verkaufte.

Nachdem das Burgauerhaus zirka fünf Jahre leerstand, wird es nun vom neuen Besitzer in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt generalsaniert. Dabei stellen die sehr geringen Raumhöhen eine besondere Schwierigkeit dar, müssen sie doch für eine zeitgemäße Nutzung erhöht werden. Bei diesen aufwändigen Umbaumaßnahmen werden die Decke über dem 1. Obergeschoss und das gesamte 2. Obergeschoss angehoben, wodurch sich die Räume von zirka 1,90 m auf 2,25 bis 2,30 m erhöhen. Dies ist aufgrund der Holzblockbauweise relativ gut und mit wenig Verlust von originaler Bausubstanz möglich, heißt es im Begleitschreiben zum Tag des Denkmals.

Wenn die Renovierung des Burgauerhauses, bei der auf den Erhalt der äußeren Erscheinung ebenso wie auf die Restaurierung der historisch wertvollen Ausstattung großer Wert gelegt wird, voraussichtlich Ende Mai des kommenden Jahres abgeschlossen ist, werden 240 m2 Nutzfläche zur Verfügung stehen. Das Erdgeschoss mit seinen 40 m2 könnte dann als Büro oder Geschäftslokal genutzt werden, Mieter werden notch gesucht.

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