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Ehemaliger Professor erhebt Mobbing-Vorwürfe

(VN) Feldkirch - Seit 2006 werde der ehemaliger Konservatoriumsprofessor bereits gemobbt. Nun fordert er Schmerzengeld vom Land.

Rund 30 Jahre arbeitete der mittlerweile 65-jährige Fuat Kent als Professor am Vorarlberger Landeskonservatorium. Er war zuletzt Abteilungsleiter für Tasteninstrumente. „Auf Grund von Mobbing konnte mein Mandant seinen Beruf als Pianist und Dirigent nicht mehr ausüben“, sagt Edgar Veith, Anwalt des Professors. Somit zieht der zwischenzeitlich in Niederösterreich Wohnhafte nun vor das Arbeits- und Sozialgericht und fordert von seinem damaligen Arbeitgeber, dem Land Vorarlberg, einen Schmerzengeldbetrag von 10.000 Euro. Und das ist nur ein Teil der Forderung. Insgesamt hält der angeblich Gemobbte 20.000 Euro für gerechtfertigt. „Aus prozesstaktischen Gründen machen wir vorerst nur die Hälfte geltend“, so Veith.

Hintergrund

Begonnen habe der Ärger bereits 2006, als der Kläger die Arbeit des damaligen Direktors kritisierte. In einem vertraulichen Brief habe er ‚Missstände‘ an den zuständigen Landesrat kundgetan, so der Pianist. Dieses „vertrauliche“ Schreiben sei dann aber im ganzen Konservatorium herumgereicht worden und man habe ihn schlussendlich dafür verantwortlich gemacht, als der Direktor sein Amt niederlegte. „In der Folge grenzte man meinen Mandanten immer wieder aus und verletzte ihn. Schlussendlich musste er sich aufgrund dieses Psychoterrors in ärztliche Behandlung begeben“, behauptet Veith. Das Land wies die Forderung jedoch zurück, ein Prozess scheint unumgänglich.

Klagsvorbringen

Penible Nachforschungen bei Krankenstand, Hinterfragen von ärztlichen Bescheinigungen, Unterschriftensammlungen gegen den Künstler, Stimmungsmache bei Studenten und Boykott von Projekten – das alles habe den Mann zur Verzweiflung getrieben, führt der Anwalt weiter aus. Ob dies so stimmt, muss – wenn die Parteien sich nicht in der vorbereitenden Tagsatzung doch noch einigen – ein aufwendiges Verfahren klären. 15 Zeugen sollen kommen, Sachverständige aussagen. „Der zuständige Landesrat hätte der Sache nachgehen und diese Zustände abstellen müssen“, klagt Veith an. Berechtigte Anschuldigungen oder nur heiße Luft, Tyrannei oder übermäßige Empfindlichkeiten – das ist nun Sache des Arbeits- und Sozialgerichts. Die erste Runde bei Richter Klaus Schurig startet laut Verhandlungsplan am 4. November am Landesgericht Feldkirch.

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