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Durig-Böhler-Gedächtnispreis für besondere Forschungsarbeit

Der Durig-Böhler-Gedächtnispreis 2015 erging an OA Dr. Michael Osti, Unfallchirurgie LKH Feldkirch, als Auszeichnung für die beste international veröffentlichte Publikation aus Vorarlberg. (v.l. Prim. Prof. Dr. K.-P. Benedetto, OA Dr. M. Osti, GÄV-Präsident Prim. Mag. Dr. R. Bauer und KHBG-GF Prim. Dr. P. Fraunberger).
Der Durig-Böhler-Gedächtnispreis 2015 erging an OA Dr. Michael Osti, Unfallchirurgie LKH Feldkirch, als Auszeichnung für die beste international veröffentlichte Publikation aus Vorarlberg. (v.l. Prim. Prof. Dr. K.-P. Benedetto, OA Dr. M. Osti, GÄV-Präsident Prim. Mag. Dr. R. Bauer und KHBG-GF Prim. Dr. P. Fraunberger). ©Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H./Dietmar Mathis
Verleihung an OA Doz. Dr. Michael Osti, Unfallchirurgie LKH Feldkirch


Kürzlich verlieh die Gesellschaft der Ärzte in Vorarlberg unter der Leitung von Präsident Prim. Mag. Dr. Richard Bauer wieder den renommierten Durig-Böhler-Gedächtnispreis für eine besondere Forschungsarbeit. Der diesjährige Preis erging an OA Univ. Doz. Dr. Michael Osti von der Abteilung für Unfallchirurgie. Der Unfallchirurg hat als Erstautor gemeinsam mit Kollegen und in Zusammenarbeit mit der Radiologie eine Studie zu verschiedenen OP-Techniken bei Kreuzbandtransplantaten im American Journal of Sports Medicine veröffentlicht. Damit erging der Durig-Böhler-Gedächtnispreis als Auszeichnung für die beste international veröffentlichte Publikation aus Vorarlberg an das Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch.

Das LKH Feldkirch ist nicht nur jenes Krankenhaus in Vorarlberg mit den meisten medizinischen Abteilungen, es macht auch international durch zahlreiche Forschungsarbeiten und internationale Publikationen in renommierten Journalen von sich reden. Erst kürzlich wurde eine bedeutende Studie im American Journal of Sports Medicine veröffentlicht. Erster Autor ist Dr. Michael Osti, er sowie die Co-Autoren arbeiten am Feldkircher Schwerpunktkrankenhaus in der Unfallchirurgie und der Radiologie. Das Thema der Studie ist unfallchirurgisch von großer Bedeutung, geht es doch um OP-Techniken bei der Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes. Evaluiert wurden die technischen Methoden für die Bohrkanäle, um das erforderliche Transplantat beim Kreuzband einzusetzen. Ziel der Arbeit war es, die Bohrkanalcharakteristika anhand von postoperativer Bildgebung zu beurteilen und die verschiedenen Techniken zu vergleichen. Dabei wurde die anatomisch präzise und reproduzierbare Tunnelpositionierung im Zentrum der anatomischen Ansatzpunkte des vorderen Kreuzbandes untersucht.

Beurteilung von OP-Techniken bei Kreuzbandtransplantaten
Unfallchirurg Dr. Osti führt aus: „Die anatomisch genaue Bohrung von Knochenkanälen, die der Aufnahme vorderer Kreuzbandtransplantate dienen, wurde als wesentlicher Einflussfaktor auf die Kniegelenksstabilität und -funktion nach vorderer Kreuzbandrekonstruktion erkannt. Für diese Bohrkanalanlage stehen drei verschiedene Techniken zur Verfügung.“ Die Studienautoren verglichen anhand von 100 Computertomographien, die nach einer vorderen Kreuzbandoperation angefertigt worden waren, die Bohrkanalpositionen an Oberschenkelknochen und Schienbein über röntgenanatomische Messraster.
Als Ergebnis zeigten sich bei zwei der drei verglichenen Techniken eine höhere anatomische Genauigkeit, niedere Komplikationsmöglichkeiten und bessere Tunneleigenschaften für die stabile Verankerung des vorderen Kreuzbandersatzes. Darüber hinaus stellen die erhobenen Messwerte einen vollständigen Datensatz über die erreichte Position des Kreuzbandtransplantats im Gelenk dar.

Vorteil: erhöhte Genauigkeit und verbessertes funktionelles Resultat
„Die Daten können für die Kontrolle und Qualitätssicherung während der Kreuzbandoperation mittels Röntgendurchleuchtung eingesetzt werden“, so Osti. „Das bedeutet Vorteile für den einzelnen Patienten: Dadurch erhöht sich die Genauigkeit des Eingriffs und verbessert sich das funktionelle Resultat im Sinne von Stabilität, Beweglichkeit und Zufriedenheit nach einem vorderen Kreuzbandriss. Dieses verbesserte Wissen über die Vorteile der untersuchten Techniken ermöglicht es den Unfallchirurgen, die Operationsmethode an den jeweiligen Einzelfall anzupassen.“

Vorarlberger Medizinerpreis mit Tradition
Der Durig-Böhler-Gedächtnispreis ist nach den bedeutenden Vorarlberger Ärzten Prof. Arnold Durig und Prof. Lorenz Böhler benannt. Er wurde zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der wissenschaftlichen Arbeit in Vorarlberg gestiftet und beinhaltet neben der Ehrung und der Überreichung einer Urkunde an den Erstautor und alle Koautoren auch eine finanzielle Zuwendung, die zu gleichen Teilen von der Gesellschaft der Ärzte, dem Land Vorarlberg und der Ärztekammer gestiftet wird.

Titel der Studienarbeit:
Femoral and Tibial Graft Tunnel Parameters after Transtibial, Anteromdial Portal, and Outside-In Single-Bundle Anterior Cruciate Ligament Reconstruction, publiziert im American Journal of Sports Medicine September 2015, Ausgabe 43(9): 2250-8
Link: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26138734

Autoren der Studienarbeit:

  •  OA Univ. Doz. Dr. Michael Osti, MBA, Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch, Abteilung für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie
  • Dr. Alessa Krawinkel, Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch, Institut für Radiologie
  • Dr. Michael Ostermann, Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch, Abteilung für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie
  • Prim. Univ. Prof. Dr. Karl Peter Benedetto, Akademisches Lehrkrankenhaus Feldkirch, Abteilung für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie

Quelle: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H./Delacher

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