"Dürfen Kinderarmut nicht akzeptieren"

Vergangene Woche wurde die Kinderkostenstudie veröffentlicht. Diese zeigte eine große Lücke zwischen den Förderungen des Bundes und den tatsächlichen Kosten auf. „Die letzte Erhebung ist 57 Jahre her. Die Lebensrealität der Kinder und die damit verbundenen Kosten von heute haben sich seither stark verändert“, erklärt Barbara Neßler, Nationalratsabgeordnete und Familien- und Jugendsprecherin der Grünen am Mittwochabend bei Vorarlberg LIVE.
Warum es eine neue Kinderkostenstudie brauchte
Die staatlichen Sozial- und Familienleistungen basieren auf der Studie. Anhand der Studienergebnisse könne die finanzielle Situation von Familien neu bewertet werden. „Die Studie zeigt, dass Kinder mehr kosten, als bisher angenommen“, so die gebürtige Vorarlbergerin. Bei einem Zwei-Eltern-Haushalt belaufen sich die Kosten für ein Kind auf 494 Euro, während die staatlichen Leistungen 328 Euro betragen. „Für diese Differenz müssen die Eltern dann aufkommen“, erklärt Neßler.
Wer vom Familienbonus hauptsächlich profitiert
Eine Maßnahme gegen Kinderarmut wäre laut Neßler eine Kindergrundsicherung, denn vom Familienbonus würden vor allem Besserverdienende profitieren: „Wir müssen die Ungerechtigkeiten im System angehen und jene stärken, die am wenigsten haben.“ Oft gehe es bei Kinderarmut nämlich auch um soziale Ausgrenzung. "Wenn 20.000 Kinder ihren Geburtstag nicht feiern können, dann macht das wütend und betroffen.“
Gefahr der Kinderarmut bei Alleinerziehenden besonders hoch
Besonders frappierend ist die Situation bei Alleinerziehenden, bei denen die Differenz noch viel höher ist. „Kinder werden in Österreich von Geburt an bestraft, wenn sie in Familien in einer schlechteren finanziellen Situation hineingeboren werden.“
Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
(VOL.AT/VN)
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