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Durch Opium-Kauf Afghanistan helfen?

Mit dem Vorschlag, durch den Kauf von Opium die Wirtschaft in Afghanistan anzukurbeln, haben mehrere Regierungsparteien in Italien für Aufregung gesorgt.

Ziel sei es, aus dem Stoff Schmerzmittel wie Morphium und Codein herzustellen und so die weit verbreitete Produktion des Opium-Derivats Heroin zu unterbinden, zitierte die Zeitung „La Repubblica“ am Dienstag Politiker aus den Reihen der linksgerichteten Radikalen, der Kommunisten und der Grünen.

„Auf mehr als 156.000 Hektar wird in Afghanistan Schlafmohn angebaut, was jährlich einen Umsatz von 400 bis 500 Millionen Dollar (bis 382 Mio. Euro) ausmacht“, hieß es. Außenminister Massimo D’Alema erklärte, er wolle das Thema auf die Tagesordnung einer Parlamentsdebatte zum Thema Afghanistan setzen. „Aber Italien wird kein Opium kaufen können, weil die Produktion von der afghanischen Regierung als illegal betrachtet wird“, sagte er. Politiker der Mitte-Rechts-Opposition kritisierten den Vorschlag und meinten, jetzt wolle die Mitte-Links-Koalition „Drogen von Terroristen kaufen“.

In der Abgeordnetenkammer wird seit Montag die Verlängerung der italienischen Mission in Afghanistan diskutiert. Die Abstimmung soll voraussichtlich am Dienstagabend erfolgen. Es wurde erwartet, dass Ministerpräsident Romano Prodi das Votum mit breiter Mehrheit gewinnt, weil auch die Opposition die Mission unterstützt.

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