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"Druck auf die Kinder ist angestiegen!"

Keine Chancengleichheit im Aufnahmeverfahren in die ersten Klassen einer allgemeinbildenden höheren Schule ortet die Bildungssprecherin der Grünen, LAbg. Karin Fritz. Ihre Meinung? 

„Der Druck auf die Kinder ist weiter gestiegen“, so Mag. Fritz. „Für die Anmeldung ins Gymnasium ist nun das Semesterzeugnis ausschlaggebend. Die Hürde ist höher geworden: Ein Kind kann zwar die Gymnasiumsreife vorweisen, aber trotzdem nicht in die AHS aufgenommen werden, weil es die von der Schulbehörde vorgegebene Grenze mit 18 Punkten überschreitet – Ausnahme ist Bludenz mit 19 Punkten“, erklärt die Grünen-Abgeordnete.

“Willkürliche Hürden”

Die Abgeordnete verweist darauf, dass 18 Punkte dann erreicht sind, wenn ein Kind in Deutsch und Mathematik mit Gut benotet wird. „Die Folge davon ist, dass in Vorarlberg – laut der aktuellsten vorliegenden Schulstatistik – im Schuljahr 2005/06 weniger als ein Viertel, nämlich 22,4 Prozent der 10-Jährigen ein Gymnasium besuchten.“ Besonders schwierig sei es laut Mag. Karin Fritz für Kinder mit migrantischem Hintergrund. „Das neue Aufnahmeverfahren setzt willkürlich gezogene Hürden, die in anderen Bundesländern und in den städtischen Zentren in diesem Ausmaß nicht gegeben sind“, so Mag. Fritz. Dort sei der Prozentsatz der Kinder, die ein Gymnasium besuchen, viel höher als in Vorarlberg.

Die frühe Trennung von Kindern in Gymnasien und Hauptschulen würde auch laut OECD große Nachteile mit sich bringen. „Dadurch werden soziale Ungleichheiten einzementiert statt ausgeglichen. So besuchen nur 10 Prozent der Kinder von Eltern mit einem Pflichtschulabschluss eine AHS-Unterstufe, aber 79 Prozent der Kinder, deren Eltern einen Universitätsabschluss haben. Es braucht eine grundlegende Reform, nämlich die Einführung der Gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen, um die Chancengerechtigkeit zu erhöhen“, erläutert Mag. Karin Fritz abschließend.

Laut Schulstatistik 2005 besuchten 22,4 Prozent der Kinder der 5. Schulstufe eine AHS, 73,9 Prozent eine Hauptschule und 3,7 eine Sonderschule.

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