BP erwäge “alle Optionen bezüglich der Dividende”, sagte BP-Chef Hayward der Zeitung. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Sie soll laut Bericht am 27. Juli verkündet werden. Demnach könnte die Dividende, die BP quartalsweise auszahlt, für das zweite Quartal entweder gekürzt werden oder sogar ganz ausfallen. Die Aktionäre könnten dann statt Geld Anteile am Unternehmen bekommen.
BP hatte am Dienstag versichert, die Dividende für das erste Quartal werde ausgezahlt. Im vergangenen Jahr schüttete das Unternehmen insgesamt umgerechnet 8,3 Mrd. Euro Dividende aus.
Die BP-Bohrinsel “Deepwater Horizon” war am 20. April explodiert und zwei Tage später gesunken. Seitdem fließen Millionen Liter Öl ins Meer, zahlreiche Küsten in den USA sind bereits verschmutzt. BP hat nach eigenen Angaben bisher umgerechnet 1,2 Mrd. Euro für den Kampf gegen die Ölpest und Entschädigungen ausgegeben.
Die BP-Aktie verlor seit dem Unglück zwischenzeitlich um bis zu 50 Prozent, wodurch Gerüchte um eine mögliche Übernahme des Konzerns die Runde machten. Am Donnerstag war die Aktie des Konzerns an der Londoner Börse um 15,7 Prozent eingebrochen, bevor sie sich bei einem Minus von rund fünf Prozent einpendelte. Am Freitag erholte sich das Papier am Londoner Handelsplatz weiter und gewann am Vormittag bis zu 6,85 Prozent.
Der britische Konzern gerät wegen der schlimmsten Ölpest in der US-Geschichte jedoch auch politisch immer weiter unter Druck. US-Präsident Obama forderte den BP-Aufsichtsratschef Svanberg nun auf, ihm am kommenden Mittwoch wegen der Naturkatastrophe Rede und Antwort zu stehen. Ein entsprechendes Schreiben vom Chef-Koordinator für das Krisenmanagement an der ölverseuchten Golfküste, Thad Allen, sei an Svanberg geschickt worden, teilte das Weiße Haus am Donnerstag mit. Darin habe Allen nochmals klar gemacht, dass BP “finanziell für alle Kosten voll verantwortlich” sei.
Obama hatte bereits in den vergangenen Tagen den Druck auf BP deutlich erhöht. Unter anderem sagte der Präsident über BP-Chef Hayward, er hätte diesen längst gefeuert. Außerdem setzte die US-Regierung dem britischen Konzern ein Ultimatum für neue Vorschläge im Kampf gegen die Ölpest.
Inzwischen gehen die US-Behörden davon aus, dass die Ölkatastrophe deutlich größere Ausmaße hat als bisher angenommen und täglich bis zu 40.000 Barrel (6,4 Millionen Liter) Öl ins Meer fließen. “Die niedrigste auf wissenschaftlichen Analysen beruhende Schätzung liegt bei 20.000 Barrel, die höchste glaubwürdige um die 40.000 Barrel”, sagte die Vorsitzende einer von der Regierung wegen der Katastrophe eingesetzten Expertengruppe, Marcia NcNutt. Damit tritt aus dem Leck im Golf von Mexiko deutlich mehr Öl aus als bisher geschätzt: Bisher war die Expertengruppe von 12.000 bis 19.000 Barrel pro Tag ausgegangen, die ins Meer fließen.
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