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Drogenrazzia bei Hanfland-Besitzer

Hannes Lampert hat wieder Stress mit der Gendarmerie. Bei Hausdurchsuchungen wurden rund 160 Hanfpflanzen beschlagnahmt. Lampert: "Nur Dekorationshanf!"

Im Vorjahr wurde der Feldkircher Geschäftsmann Hannes Lampert wegen Verdachts des Drogenmissbrauchs in U-Haft genommen. Bei Hausdurchsuchungen stellte die Gendarmerie Marihuana sicher. Im Februar stand Lampert deshalb vor Gericht. Insgesamt soll er neben berauschenden Pilzen 7,7 Kilo Marihuana aufgezogen und drei Viertel davon weitergegeben haben – befand damals der Schöffensenat. Lampert wurde zu 20 Monaten Haft verurteilt. „Aber ich ging in Berufung“, sagt er im „VN“-Gespräch. Beim Oberlandesgericht Innsbruck sei er aber abgeblitzt. „Jetzt versucht mein Anwalt, Therapie statt Strafe durchzubringen.“ Denn er habe das Marihuana nicht als Drogen weitergegeben. „Sondern allein aus der Freude der Natur.“

Hausdurchsuchungen

Diese Freude an der Natur ist ihm offensichtlich auch trotz der Strafe nicht vergangen. Nach intensiven Ermittlungen hat die Gendarmerie jetzt schon wieder bei ihm zugeschlagen. Bei Hausdurchsuchungen in Göfis stellten die Fahnder abermals größere Mengen Marihuana-Pflanzen sicher. „Im Haus eines Verwandten hat der Verdächtige in einer aufwendig ausgestatteten Indoor-Anlage 120 Pflanzen gezüchtet“, bestätigten die Fahnder auf „VN“-Anfrage. „Die Hanfpflanzen hätten einen Ertrag von mehreren Kilo Marihuana ergeben“, so die Ermittler. In einer Outdour-Anlage stellten die Kriminalisten zudem 38 Pflanzen sicher. Auch bei Lampert selber wurden die Fahnder fündig. „In seiner Wohnung konnten wir etwa 70 Gramm Marihuana und 15 Gramm berauschende Pilze sicherstellen.“ Bei einem Hanfland-Mitarbeiter fanden die Gendarmen zudem fast 200 Gramm Marihuana, dass offensichtlich für den Verkauf bestimmt war. Außerdem wurden bei dem Mitarbeiter geringe Mengen Speed sowie Kokain aufgespürt. „Dieser Mitarbeiter hat bereits gestanden, größere Mengen Cannabisprodukte in Vorarlberg verkauft zu haben“, heißt es weiter.

„Nur Dekorationsgras“

Hannes Lampert nimmt sein Hanfland in Schutz. Betont, dass er nur legale Sachen wie Hanfbier, Rauchutensilien wie Bongs sowie Hanfseife und Hanfkleidung in seinen Geschäften verkaufe. Das jetzt beschlagnahmte Marihuana sei gar kein Rauschmittel. „Das war ,Dekoraktionsgras’ mit dem ich die Schaufenster schmücken wollte“, sagt er im „VN“-Gespräch. „Ich fordere die Gendarmerie auf, mir das Dekorationsgras unverzüglich wieder zurück zu geben.“ Denn bei ihm sei alles legal. Nichts desto trotz wird Lampert nach Abschluss der Erhebungen wegen Verdachts des Verbrechens nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt werden.

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