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Drogenbericht: Weniger Anzeigen in Vorarlberg

Suchtmittelbericht 2011 veröffentlicht
Suchtmittelbericht 2011 veröffentlicht ©Bilderbox
Exakt 25.892 Anzeigen nach den Straftatbeständen des Suchtmittelgesetzes sind in Österreich im vergangenen Jahr erstattet worden - jeden Tag rund 70.
Suchtmittelbericht 2011 im Detail

Das entspricht einem Anstieg von 8,6 Prozent gegenüber 2010, wie aus dem am Sonntag vom Innenministerium veröffentlichten Suchtmittelbericht 2011 hervorgeht. Der Schwarzmarktwert der sichergestellten Drogen betrug exakt 26,217.150 Euro – 2010 waren dies noch 49,3 Millionen Euro.

2011 entfielen 24.129 Anzeigen auf strafbare Sachverhalte im Zusammenhang mit Suchtgiften, 1.759 Anzeigen auf Straftatbestände hinsichtlich psychotroper Stoffe und vier Anzeigen auf Straftatbestände betreffend Drogenausgangsstoffe. Insgesamt wurden 16.405 Personen nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt – ein Rückgang von 12,5 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr (2010 insgesamt 18.751 Personen). Lediglich Salzburg – plus 120 Personen und die Steiermark – plus 23 Personen – verzeichneten eine Steigerung.

Um 2,5 Prozent weniger Anzeigen in Vorarlberg

Die höchste Zunahme an Anzeigen verzeichnete Salzburg mit plus 29,4 Prozent, gefolgt von der Steiermark (plus 16,9 Prozent), Wien (plus 13,8 Prozent), Tirol (plus 13,8 Prozent) und dem Burgenland (plus 13,1 Prozent). Einen Rückgang der Anzeigen verzeichneten Kärnten (minus 5,2 Prozent), Vorarlberg (minus 2,5 Prozent), Niederösterreich (minus 1,1 Prozent) und Oberösterreich (minus 0,03 Prozent).

“Alarmierend ist, dass sich die Anzahl der Drogenersteinsteiger bei den 14- bis unter 18-Jährigen von 395 im Jahr 2009, 708 im Jahr 2010 und nun 670 im Jahr 2011 beinahe verdoppelt hat. Dabei wird als Einstiegsdroge zumeist Cannabiskraut konsumiert “, so Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (V). Cannabiskraut zählte mit 14.428 Anzeigen auch weiterhin zu den am stärksten konsumierten Suchtgiften.

Österreich ist geprägt durch seine Lage an der “Balkan Route” – der Transitverbindung aus Süd-, Ost- nach Zentral- und Westeuropa – und ist als Drogentransitland und nicht als Erzeugerland einzustufen, so das Innenministerium. Maßgebliche Faktoren seien der Transit aus den Quellenregionen von Heroin- und Opiatprodukten in Afghanistan quer durch Europa sowie der Transit von Kokain, der mitunter über den Flughafen Wien-Schwechat geführt wird, hieß es im Bericht. Die Drogenverteilung im Inland werde größtenteils durch ausländische kriminelle Gruppierungen – insbesondere aus der Türkei, Serbien, Mazedonien und Kroatien sowie aus Nord- und Westafrika – vorgenommen.

Die in Österreich bestehende Nachfrage nach illegalen Suchtmitteln werde grundsätzlich im Wege der illegalen Drogeneinfuhr gedeckt. Eine Ausnahme zeige sich laut Bericht im Bereich der Cannabisproduktion: Das über das Internet leicht erhältliche Equipment sowie die entsprechenden Aufzuchtsinformationen ermöglichen problemlos eine Cannabisproduktion hoher Qualität.

(APA)

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