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Dreiräder aus Gold für die Saudis

Au - Drüben in der Schweiz ist ja alles ein wenig verschwenderischer. Aber wenn Werner Haderer Dreiräder aus 24-karätigem Gold baut, sprengt das selbst eidgenössische Dimensionen.

Eigentlich lebt der gebürtige Bregenzer ja ganz bieder von der Möbelindustrie. “Vermutlich sitzen Sie im Büro gerade auf einem Sessel mit Armlehnen oder dem Rückenbügel von uns.” So was die 16 Mitarbeiter her in der kleinen Fabrik des Bregenzers, die er 1997 in Au errichtet hat. So was und eben auch Dreiräder.


Hohe Qualität

Wie kam’s? “Der Kindergartengroßhandel war auf uns zugekommen.” Vor mehr als 15 Jahren hat der gelernte Schlossermeister sich erstmals mit dem beliebten Gefährt für die Kleinsten auseinandergesetzt.

Im Guinness-Buch

Vollgummiräder, Kugellager, Stahlfelgen – er betrat Neuland, aber gleich in bester Qualität. Und vor Jahren, da wollte er’s wissen. “Für eine Spielzeugmesse in Dubai haben wir ein goldenes Dreirad gebaut. Das Edel-Modell “Sindbad” errang einen Eintrag im Guinessbuch der Rekorde. “Der komplette Rahmen vergoldet.” Mit seidenweichem Veloursattel für die hochwohlgeborenen Hinterteilchen. “Alles handgemacht.” Gekauft hat dann tatsächlich ein Händler. Allerdings begnügte sich Scheich Ali Bin Kamal Al Sheik Mustafa bin Mohd mit zehn Dreirädern herkömmlicher Qualität “in Signalrot”.

Doch wer wie Haderer bereits 1996 den österreichischen Staatspreis für Design und Qualität errang, gibt nicht so leicht auf. Tatsächlich trudelte vor Kurzem der erste goldene Auftrag herein: “Zehn Stück liefern wir in die Vereinigten Arabischen Emirate.” Die Märkte in Indien, USA und natürlich Russland will Haderer als Nächstes beackern. Und baut nebenher 200 Dreiräder der etwas günstigeren Preisklasse im Jahr.

Denn das goldene Dreirad fällt nicht wirklich in die Kategorie kleiner Reisemitbringsel. Nicht um 20.000 Schweizerfranken. Aber, schließt Werner Haderer: Wer sich edelsteinbesetzte Schnuller für den Nachwuchs leisten kann, schreckt auch vor dem goldenen Dreirad nicht zurück.

ZUR PERSON

Beruf: Schlossermeister
Geboren: 1965 in Bregenz
Familie: verheiratet, eine Tochter
Ausbildung: HTL Bregenz Fachschule für Maschinenbau
Laufbahn: Vor 21 Jahren Gründung einer Schlosserei in Lustenau, seit 1997 in Au.

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