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Drei starke Frauen in Vorarlbergs Wirtschaft: „Die Zukunft ist weiblich“

Sabine Tichy-Treimel, Karin Furtner und Petra Kreuzer. (©studioWälder / Ulla Wälder)
Die Luft an der Spitze ist für Frauen in der Vorarlberger Wirtschaft dünn. Das belegt auch eine aktuelle AK-Studie. Karin Furtner, Sabine Tichy-Treimmel und Petra Kreuzer bilden hier jedoch die Ausnahme. 

Karin Furtner ist dreifache Mutter und verantwortet in der Wirtschaftskammer Vorarlberg als Geschäftsführerin den Bereich “Frauen in der Wirtschaft”. Zuvor war sie in einer Bank und in der Jungen Wirtschaft Vorarlberg tätig. Seite 2001 ist sie in der WKV in der Geschäftsleitung: „Das ich in einer so guten Position bin, kommt nicht von irgendwo“, ist Furtner übereugt. „Ich bin motiviert, selbstbewusst und habe mich bewiesen.“ Ihr Geschlecht habe ihren beruflichen Werdegang daher keineswegs beeinflusst.

Mann und Frau im Team

Studio22/Marcel Hagen
Studio22/Marcel Hagen ©Studio22/Marcel Hagen

Furtner sieht in Männern sowie in Frauen gute Führungskräfte: „Beide Stereotypen haben Vorteile. Ein gut gemischtes Team, in dem die Attribute beider Seiten miteinbezogen werden, bringt wahrscheinlich den größten Erfolg“, meint sie. Dass der Gehaltsunterschied in manchen Branchen dennoch deutlich spürbar sei, ist schade, sagt Furtner. Denn viele Frauen seien top ausgebildet, manchmal sogar besser als ihre männlichen Kollegen.

Die Zukunft ist weiblich

Trotzdem seien Frauen auf dem Vormarsch. Auf dem Arbeitsmarkt dürfe man sich in Zukunft auf hochqualifizierte Mitarbeiterinnen freuen. „Es sind zwar kleine Schritte, aber diese gehen in die richtige Richtung“, sagt Furtner. „Die Zukunft ist definitiv weiblich.“

“Offenheit und Mut”

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Kuzmanovic ©Kuzmanovic

„Weder das Geschlecht noch das Alter, sollte im Berufsleben eine Rolle spielen“, meint Sabine Tichy-Treimel, Geschäftsführerin der Messe Dornbirn, im VOL.AT-Gespräch. Was für die 47-Jährige zählt, ist die erbrachte Leistung. Sie selbst arbeitete elf Jahre bei WWP Weirather – Wenzel & Partner GmbH, sowie neun Jahre bei der Brauerei Fohrenburg als Marketingleiterin. Ihren männlichen Arbeitskollegen war sie bisher immer gleichgestellt. „Offenheit und Mut, hilft einem im Berufsleben unglaublich weiter“, sagt Tichy-Treimel. „Ich rate Frauen, sich ein gutes Netzwerk aufzubauen und sich nicht zu verstecken.“

Aufholbedarf für Mann und Frau

Dass das Geschlecht in einer Führungsposition eine Rolle spielt, bezweifelt sie. Die Person selbst, deren Eigenschaften und das erbrachte Engagement im Arbeitsalltag machen eine gute Führungskraft aus. In Sachen Gleichberechtigung der Geschlechter sieht Tichy-Treimel generell auf beiden Seiten Aufholbedarf: Männer als auch Frauen würden in manchen Situationen ungerechter behandelt werden als das jeweilige andere Geschlecht. „Aber wir sind auf einem guten Weg, dass auszugleichen“, ist sich Tichy-Treimel sicher.

Eine Frau an der Spitze

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Ihren „Mann gestanden“ hat auch Petra Kreuzer. Erst im November 2016 wurde Kreuzer, die auch Vorstand in der F.M. Hämmerle Holding AG ist, zur Vizepräsidentin der Vorarlberger Wirtschaftskammer gewählt. Dass sie lediglich als „Quotenfrau“ dient, befürchtet Kreuzer nicht, wie sie im VOL.AT-Gespräch sagte. “Ich bin sicher keine Quotenfrau, dafür bin ich zu unangenehm.” Darauf würde sie sich auch nicht reduzieren lassen: “Wenn ich eine ‚Quote’ wäre, dann würde ich das alles nicht machen”, konstatierte die WKV-Vizepräsidentin im November 2016.

Allein unter Männern

Kreuzer fand sich in männerdominierten Branchen bisher immer zurecht. Sie startete als Prokuristin bei einem Dornbirner Wohnbauträger, führte den Bereich Projektentwicklung im Gewerbebereich für die Rhomberg Bau GmbH und war bis 2010 Geschäftsführerin der S-Immobilien GmbH. „Ich war eine der wenigen Frauen in der Baubranche“, sagt Kreuzer. „Einen Bonus habe ich deshalb nie bekommen und hätte ich mir auch nicht erwartet.“

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