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Dornbirns Bäche werden gezähmt

Östlich des Bahndammes wird ein Retentionsbecken errichtet, das bei Hochwassergefahr geflutet werden kann.
Östlich des Bahndammes wird ein Retentionsbecken errichtet, das bei Hochwassergefahr geflutet werden kann. ©Stadt Dornbirn
Rückhaltebecken in Haselstauden soll Überflutungen verhindern.

Dornbirn. Kleine Bäche, die von den Anhöhen ins Tal fließen, könnten bei Unwettern über die Ufer treten und Siedlungsgebiete unter Wasser setzen. Ein Beispiel ist der Gerbergraben. Um Überschwemmungen zu verhindern, wird im Talbereich ein Retentionsbecken angelegt. Die Arbeiten wurden bereits in Angriff genommen und sollen bis Ende Oktober abgeschlossen sein.

Sicherungsmaßnahmen entlang des Gerbergrabens, der den Bezirk Haselstauden, ausgehend von der Kehlerstraße bis nach Kastenlangen, quert, laufen schon seit einigen Jahren. Nun kündigt Bürgermeisterin Andrea Kaufmann den nächsten Schritt an: „In einem Retentionsbecken im Gebiet ‚Fang‘ soll in Zukunft das Regenwasser zum Teil zurückgehalten werden. Damit wird der Hochwasserschutz im Bereich des Unterlaufes des Gerbergrabens deutlich verbessert.“ Die Anrainer wurden in die Planung eingebunden und mehrfach informiert. Rund eine Million Euro investieren Bund, Land und Stadt in das Projekt. Die Fläche, die bei Hochwasser geflutet wird, erfüllt noch eine weitere Funktion, wie Tiefbaustadtrat Gebhard Greber erklärt: „Das Regenrückhaltebecken wird zukünftig eine wertvolle Grün- und Spielfläche für dieses Gebiet sein.“ Die Stadt wird die notwendigen Spielgeräte zur Verfügung stellen.

Der Gerbergraben

Der Gerbergraben erinnert an die alte Genossenschafts-Gerberei nördlich der „Gerbergasse“ und den ins Haselstauder Ried führenden Abwassergraben des sehr „geruchsintensiven“ Gerber-Handwerks. Geruchsintensiv deshalb, weil man früher beim Gerben die Häute eine Zeitlang in Jauche gelegt hat, die anschließend über das Gerinne entsorgt wurde und die Umgebung in eine übelriechende Wolke hüllte. Diese Zeiten sind längst vorbei: Heute ist der Bach Teil der Entwässerung des Haselstauderbergs und führt kein Abwasser mehr.

Weitere Maßnahmen

Die Bäche, die das Stadtgebiet von Dornbirn queren, werden seit einigen Jahren ausgebaut und wo es möglich ist auch renaturiert, um den neuen Anforderungen an den Hochwasserschutz gerecht zu werden. Ein großes Schutzprojekt wurde vor einigen Jahren entlang des Fallbachs umgesetzt. Derzeit werden die Ufermauern des Küferbachs sowie des Steinebachs erneuert. Auch entlang der Dornbirner Ache werden laufend Verbesserungen durchgeführt. Ein weiteres Projekt im Bereich Fischbach ist in Planung. „Die Verbesserung des Hochwasserschutzes, aber auch eine möglichst naturnahe Gestaltung der Bäche stehen im Vordergrund, unter anderem auch beim Projekt Gerbergraben“, so Greber.

Tunnel durch den Berg

Die spektakulärste Maßnahme gegen Hochwasser ist der geplante Bau eines Tunnels durch den Zanzenberg. Durch den Stollen soll im Ernstfall Wasser vom Steinebach in die Dornbirner Ache abgeleitet werden. Sollte bis Mitte dieses Jahres die finanzielle Genehmigung des Millionenprojektes vom Bund erteilt werden, können die Tunnelbohrmaschinen bereits Ende 2017 angeworfen werden.

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