Schwalben sind Kulturfolger und seit jeher treue Begleiter des Menschen. Ihr Überleben ist daher maßgeblich von unserer Toleranz abhängig. Der Bestand an Mehlschwalben wird derzeit auf nur 25.000 Paare in ganz Österreich geschätzt, vor zwanzig Jahren waren es noch doppelt so viele. In Dornbirn gibt es eine große Kolonie: Bei der Dornbirner Ach in der Nähe des Gutshofes Martinsruh lebt eine der größten Mehlschwalbenkolonien Österreichs.
Auch die rund 75.000 Rauchschwalben-Paare stehen unter Druck. Ihnen könnte ein ähnliches Schicksal wie der Mehlschwalbe bevorstehen. Um die Bestände genauer zu erfassen, sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, die Schwalbennester zu zählen und die Ergebnisse an die Organisation BirdLife weiterzugeben.
Umwelt-Stadträtin Dr. Juliane Alton: „Mit der Schwalbenzählung setzen wir eine wichtige Maßnahme für den Erhalt der Vogelwelt und des Ökosystems. Gemeinsam können wir einen wertvollen Beitrag für die Naturvielfalt leisten“. Bis 15. August läuft die Erhebung.
Lebensraum Landwirtschaft
In Dornbirn im Bereich der Achmäander gibt es eine der größten und lebendigsten Mehlschwalbenkolonien Österreichs. Dort finden die Schwalben alles vor, was sie zum Leben und für ihre Jungen brauchen. Für den Erhalt dieser fröhlichen Glücksbringer tragen wir Verantwortung und müssen dafür sorgen, dass die guten Lebensbedingungen für die Schwalben bestehen bleiben.
Eine Ursache für den Rückgang liegt im Wandel der Landwirtschaft. Seit 1995 hat jeder dritte Landwirt seinen Betrieb aufgegeben und auch viehhaltende Betriebe werden zunehmend weniger – die Schwalben verlieren ihren Lebensraum. Sie benötigen offene, vielfältige Landschaften mit reichem Insektenangebot für die Aufzucht ihrer Jungen. Immer mehr Straßen, immer weniger Viehställe, fehlendes Nistmaterial und der massive Rückgang an Fluginsekten sind die Hauptursachen für den Schwund der Schwalben.
Über die Schwalben
Rauchschwalben sind klassische „Stallschwalben“ und bauen ihre Nester in trockene, windgeschützte Gebäude ‒ wie Viehställe mit einer dauernd offenen Einflugmöglichkeit. Mehlschwalben nisten hingegen an Dachvorsprüngen und Hausfassaden. Sie leiden besonders an der Versiegelung der Böden und der mangelnden Rücksichtnahme der Menschen. Nur allzu oft werden Mehlschwalben-nester von Hausfassaden geschlagen. Schwalben halten ihre Nester sauber, indem sie den Kot nach draußen befördern. Durch ein Brett einen halben Meter unter dem Nest kann der Kot störungsfrei aufgefangen werden.
Aufruf zur Schwalbenzählung
Um die Bestände genauer zu erheben, ruft die Vogelschutzorganisation BirdLife zur ersten bundesweiten Schwalbenzählung auf. Interessierte sind aufgerufen, Schwalbennester aus ihrer Wohngegend zu melden.
Erhebungszeitraum: bis 15. August 2018
Ansprechperson: Johanna Kronberger, Leitung Landesgruppe Vorarlberg
Telefon: +43 1 5234651, Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 12:00 Uhr, Mittwoch von 9:00 bis 12:00 und 13:00 bis 16:00 Uhr
E-Mail: office@birdlife.at
(red)
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