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Das Ziel ist der positive Lehrabschluss

Die Auszubildenden im Gespräch mit Sozialpädagogin Romana Schweiger
Die Auszubildenden im Gespräch mit Sozialpädagogin Romana Schweiger ©Edith Rhomberg
Im Ausbildungszentrum Vorarlberg werden Jugendliche auch im Handel ausgebildet.
Eröffnung Kauf dir was

Dornbirn. Es waren einmal mehr die Jugendlichen und ihre Berufsausbildung, die mitten im Rampenlicht standen. Denn, so steht es auf dem Cover der neuen Borschüre des AZV, Ausbildungszentrum Vorarlberg: „Chillen ist kein Beruf – mach lieber eine Lehre“. Angelika, Isabella, Martina, Ömer und Manuel tun genau das. Sie machen eine Lehre im Einzelhandel. Die derzeit fünf Auszubildenden bekamen eine Lehrstelle im Geschäftslokal „Kauf dir was“ in der Hatlerstraße 72, das am 22. März extra dafür eröffnet wurde. Im Beisein von Dornbirns Bürgermeisterin Andrea Kaufmann und zahlreichen Gästen wurde der Anlass gebührend gefeiert. Es kamen sogar so viele Besucher, dass Armin Hotz, Geschäftsführer des AZV platt war, wie er sagte. Ganz besonders freute er sich über den Besuch von Egon Blum. Ohne ihn hätte die Lehrausbildung nicht die große Bedeutung österreichweit erlangt, die ihr immer noch beigemessen wird.

Lehrausbildung seit 12 Jahren

Die ersten Ausbildungszentren, die aus der Arbeitsintegrationsgesellschaft der Lebenshilfe Vorarlberg hervorgingen, wurden im Jahr 2005 in Hohenems und Rankweil gegründet. „Ein großes Ziel ist es, bei uns so viele Jugendliche wie möglich auszubilden“, betonte Hotz, der gleichzeitig seinen Dank an die Fördergeber AMS und das Land Vorarlberg aussprach. Seit Beginn wurden 300 Lehrlinge in den verschiedenen Berufen ausgebildet, 260 davon schafften den positiven Abschluss.

Wichtig sei es, mit der Wirtschaft gut vernetzt zu sein, denn vom Switch-Effekt können alle profitieren, wie der Geschäftsführer das bezeichnete. Damit ist gemeint, dass erfolgreiche Lehrlinge vom AZV in die Wirtschaft wechseln können, wodurch dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werde. Lehrlinge, die beim AMS vorgemerkt sind, weil sie zum Beispiel ihre Lehrstelle verloren haben, können im AZV quer einsteigen und die Lehre fortzusetzen. In der Obhut der beiden Sozialpädagoginnen Romana Schweiger und Andrea Berle werden die Jugendlichen individuell, nach den jeweiligen Bedürfnissen, gefördert.

Bei „Kauf dir was“ werden derzeit also fünf junge Menschen ausgebildet zu Einzelhandelskaufleuten. Im AZV werden außerdem die Berufsbilder Malerei, Tischlerei, Zimmerer, Metallbearbeitung und Betriebslogistik ausgebildet. „Neu bei uns ist auch die Ausbildung im Bereich Elektrotechnik“, informierte Markus Fleisch, Leitung des AZV Hohenems. Die selbst hergestellten Produkte und eine zusätzliche Auswahl an Handelswaren bilden zusammen das komplette Sortiment im Geschäft.

Ein weiteres Unternehmen

Das große Lokal im Gebäude von Hefel Technik teilt sich das Ausbildungszentrum Vorarlberg mit der Firma Xigital. Inhaber Klaus Thurnher verlegte sein Geschäft vom Berg herunter ins Hatlerdorf, wie er sagte. „Xigital macht Ihr Unternehmen sichtbar mit Außenbeschriftung in Buchstaben oder einer Leuchtschrift in Neon“, so Thurnher, der damit den Besuchern nur einen kleinen Teil seines Geschäftsumfangs näher brachte. Thurnher ist davon überzeugt, dass im gemeinsamen Lokal nicht nur nebeneinander gearbeitet werde, sondern eine gegenseitige Bereicherung der Unternehmen stattfinden werde. Auch Dornbirns Stadtoberhaupt pflichtete dem bei und fand die Zusammenarbeit der Firmen eine gute Idee. „Ich habe beim Vorbeifahren die Entstehung mitverfolgt und den Wagen auf dem Markt schon gesehen“, sagte Kaufmann. Sie wünschte alles Gute und dass diese Symbiose eine Win-Win Situation auf lange Sicht werde.

Kulinarisch verwöhnt wurden die Eröffnungsgäste von AZV, „Kauf dir was“ und Xigital mit Brötchen vom Feinsten, hergestellt und geliefert vom Hotel Viktor, und auch an Getränken mangelte es freilich nicht. Für einen unterhaltsamen, bunten Abend war gesorgt. Stimmungsvolle Rhythmen dazu spielte die Band „Vera mit Friends“.

Die Einzelhandelslehrlinge im Interview mit Sozialpädagogin Romana Schweiger:

 Angelika, 23, 3. Lehrjahr

Im November war es auf dem Markt richtig kalt. Wir haben uns halt sehr warm angezogen und so ging es gut. Im Jänner haben wir dann zusammen begonnen, das Geschäftslokal einzurichten.

Isabella, 24, 1. Lehrjahr

Unsere Tischler haben die Regale gemacht und die Elektriker den Strom. Zuerst hatten wir ein Zelt, jetzt gibt es einen Markt-Mobil. Die Arbeiten am Marktwagen haben unsere Metaller gemacht.

Martina, 22, 1. Lehrjahr

Der Laden wurde eingerichtet und nach drei Monaten konnte eröffnet werden. Es ist schön, dass die Frau Bürgermeisterin gekommen ist und Herr Bereuter vom AMS. Der Direktor unserer Berufsschule ist auch da.

Manuel, 19, 1. Lehrjahr

Ich war zuerst bei Integra, weil ich keine Lehrstelle gefunden habe. Ich habe die Möglichkeit bekommen im AZV zu schnuppern. Das hat mir gut gefallen und auch die Arbeit auf dem Markt fand ich gut.

 

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