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Dornbirn: Tiefgarage unter der Stadtstraße

Dornbirn - Das Projekt einer neuen Tiefgarage im Stadtzentrum unter der Stadtstraße – sie soll im Zuge der Sanierung der Stadtstraße im kommenden Jahr errichtet werden – nimmt konkrete Formen an.

In den vergangenen Monaten wurde das Projekt unter Einbeziehung der Eigentümer der benachbarten Liegenschaften weiter entwickelt. Der Baubeschluss wird derzeit vorbereitet und kann in der kommenden Sitzung der Stadtvertretung vorgelegt werden. Geplant ist eine eingeschossige Garage als Erweiterung der Kulturhausgarage, die sich vom Kulturhaus bis zur Hypogarage erstrecken wird. 220 Stellplätze sind vorgesehen, die Kosten werden sich auf insgesamt rund 6,8 Millionen Euro belaufen. Finanziert werden könnte das Projekt langfristig und teilweise durch eine Verwertung des Grundstücks vor dem Kulturhaus, das derzeit als Parkplatz verwendet wird. Hier ist städtebaulich eine Bebauung sinnvoll und gewünscht. Für die Realisierung des Projekts sind Vereinbarungen mit den Eigentümern der betroffenen Grundstücke erforderlich. Die ersten Baumaßnahmen – die Verlegung von Leitungen unter der Stadtstraße – sind für September dieses Jahres vorgesehen. Die Grundzüge des Projekts wurden der Bevölkerung im Juni des Vorjahres im Rahmen eines Stadtgesprächs bereits vorgestellt.

Rund 20 Jahre nach Eröffnung der Dornbirner Stadtstraße muss diese im kommenden Jahr saniert werden. Asphaltbeläge, Randsteine, Beleuchtung und vor allem die Ampelanlagen werden erneuert. Die Sanierung ist Anlass, auch die Sicherheit und den Verkehrsfluss zu verbessern. Zukünftig soll es zwei durchgehende Richtungsspuren und an den Kreuzungen Abbiegespuren geben. Dieses Bauvorhaben eröffnet ein einmaliges Zeitfenster, das städtebaulich genutzt werden kann. Das Projekt „Tierfgarage“ ist nur jetzt oder erst wieder in rund 25 Jahren realisierbar.

Das Projekt für eine neue Tiefgarage – als Erweiterung der bestehenden Kulturhausgarage – unter der Stadtstraße wurde in den vergangenen Monaten entwickelt. Ging man in den ersten Entwürfen noch von einer kleineren Garage mit rund 100 Stellplätzen aus, ergaben sich aus den Gesprächen mit den Eigentümern der benachbarten Grundstücke bald erweiterte Möglichkeiten. Das nun vorliegende Projekt umfasst eine eingeschossige, vierhüftige Anlage mit zwei Fahrspuren und vier Parkspuren, die sich von der Kulturhausgarage bis zur Hypogarage erstreckt. 220 Stellplätze können darin untergebracht werden und es sind Erweiterungsmöglichkeiten gegeben. Erschlossen wird in die neue Garage sowohl von der Kulturhausgarage als auch von der Hypo-Garage her. Ausgänge für Fußgänger gibt es – behindertengerecht – beidseitig auf Rathaushöhe. Weitere Erschließungen sind möglich. Gemeinsam mit der Kulturhausgarage und der Hypogarage stehen in der neuen Garage insgesamt rund 470 Garagenplätze zur Verfügung.

Impuls für die Innenstadt

Die Erweiterung der Kulturhausgarage und die optimale Anbindung an die Fußgängerzone ist ein deutliches Signal zur Stärkung der Innenstadtstruktur. Die Erweiterung unter der Stadtstraße ist bodensparend sowie stadt- und verkehrsplanerisch richtig: die Garage unter der Hauptachse bewirkt kürzeste PKW-Wege bei gleichzeitig optimaler Anbindung an die Fußgängerzone. Der Fußweg ab Garage zum Marktplatz liegt unter einer Minute. Die Planung der Garage erfolgt in Absprache mit den „Nachbarn“.

Gegenüber – auf dem Kulturhausparkplatz – ist eine Eckverbauung Stadtstraße/Frühlingsstraße angedacht. Im Zuge des städtebaulichen Wettbewerbes Eisengasse-Kulturhaus wurden Möglichkeiten für Projekte an diesem Standort konkreter untersucht. Im Ergebnis ist die Errichtung einer Bruttogeschossfläche von ca. 2.600 m² möglich. Ein Großteil der oberirdischen Parkplätze würde hierdurch überbaut. Ersatz für diese und die für dieses Projekt erforderlichen Stellplätze könnten in der erweiterten Kulturhausgarage geschaffen werden.

Projekt Tiefgarage

Der Erweiterungsbau zur Kulturhausgarage liegt westlich der bestehenden Kulturhausgarage unter der Stadtstraße. Die Garage erstreckt sich von der nördlichen Bauflucht des Bestandes bis zum Hypo-Gebäude im Süden. Die Erweiterung der Garage wird gemäß Empfehlung des Stadtplanungsausschusses als eingeschossige, im Wesentlichen vierhüftige Anlage mit zwei Fahrspuren ausgebildet und verfügt über ca. 220 Stellplätze. Sie wird verkehrlich über zwei Rampen aus der bestehenden Kulturhausgarage und über die Hypo-Garage erschlossen. Gemäß den einschlägigen verkehrstechnischen Normen und Richtlinien können über eine zweispurige Rampe 500 Stellplätze problemlos erschlossen werden. Die fussläufige Anbindung des Erweiterungsbaues erfolgt über zwei neu zu errichtende Aufgänge auf Höhe des Rathauses beidseitig der Stadtstraße, die gleichzeitig eine konfliktfreie, behindertengerechte Unterquerung der Stadtstraße ermöglichen. Weitere Anschlüsse sind vorgesehen.

Der Erweiterungsbau wird als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt, wobei die Decke der Brückenklasse 1 entspricht. Zur Vermeidung von Setzungsdifferenzen an den Außenwänden werden bei allen Verkehrs- und Freiflächen Schleppplatten ausgebildet. Der Innenraum ist im Interesse der Nutzerfreundlichkeit großzügig bemessen. Die Raumhöhe beträgt 2,5 m, der Stützenabstand – bei einer Parkplatzbreite von 2,50 m – vier Parkplätze. In diesem Sinne wird auch – bis auf einen Erdkern für einen Gastgartenbaum beim Vorarlberger Hof – auf sämtliche Einbauten verzichtet und eine helle Farbgebung und gute Beleuchtung erstellt. Der Brandschutz erfolgt über eine Sprinkler- und Entrauchungsanlage. Die Technik ist in einem Anbau untergebracht.

Aufgrund der Erweiterung der Kulturhausgarage müssen in diesem Bereich sämtliche vorhandene Leitungen umgelegt werden. Im Einvernehmen mit den Leitungsträgern werden der Abwasserkanal und die Strom- und Postkabel unter der Garage geführt, die Wasser- und Gasleitung über die Bergmannstraße – Klaudiastraße – Frühlingsstraße. In diesem Zusammenhang muss auch der Querschnitt der Wasserleitung in der Eisengasse zur Gewährleistung einer ausreichenden Löschwasserversorgung am Marktplatz vergrößert werden.

Sanierung Stadtstraße

Vor rund 20 Jahren wurde nach dem Bau der Stadtstraße die Dornbirner Innenstadt verkehrsberuhigt. Dornbirn wurde mit der größten Fußgängerzone des Landes zum Einkaufsziel der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger. Nachdem der Deckbelag der Straße nahezu abgefahren ist und die Ampelanlagen technisch nicht mehr aktuell sind (hohe Wartungsaufwände sind die Folge), wurde schon vor einigen Jahren mit der Konzeption der Sanierung und Verbesserung begonnen. Das vorliegende Projekt wurde von verschiedenen Experten erarbeitet und mehrfach geprüft. Sogar eine aufwändige Computersimulation mit realen Zahlen, die unter anderem zu Spitzenzeiten aufgenommen wurden, zeigte, dass mit dem Einrichten von jeweils einer durchgehenden Richtungsspur und Abbiegespuren an den Kreuzungen, der Verkehrsfluss verbessert werden kann. Gleichzeitig wird mit den Maßnahmen auch mehr Sicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer erreicht. Die Querung der Stadtstraße wird damit erleichtert. Die neuen Ampelanlagen erhöhen durch optimierte Steuerung zusätzlich die Kapazität der Straße in allen Richtungen.

Saniert wird der Abschnitt zwischen der Sägerbrücke und der Schillerstraße, auf dem in den vergangenen Jahren bereits zusätzliche Schutzwege angelegt wurden. Hier werden Asphaltschicht, Beleuchtung und die Ampelanlage erneuert. Umgebaut wird der Bereich zwischen der Schillerstraße und der Kreuzgasse. Gleichzeitig werden auch die Haltestellen der Stadtbusse und der Landbusse vom Kulturhaus vor das Rathaus, bzw. von der Hypobank zum Rathauspark hin verlegt. Hier ist die bessere Anbindung an das Stadtzentrum wesentliches Ziel.

Die Bauarbeiten werden 2007 aufgenommen und voraussichtlich bis Herbst 2008 dauern. Für die Abwicklung dieser Großbaustelle wird ein eigenes Konzept erstellt. Die Kosten für die Straßensanierung und den Umbau der Stadtstraße werden vom Land getragen – rund 20% der Kosten betreffen die Anschlüsse an die Gemeindestraßen sowie kostenanteilig an den Ampelanlagen und der Straßenbeleuchtung. Diese müssen von der Stadt aufgebracht werden. Insgesamt werden Kosten von rund 5,8 Millionen Euro erwartet. (Quelle: Stadt Dornbirn)

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