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Dornbirn plus nach Niederlage: „Europa, wir kommen trotzdem!“

Die Niederlage schmerzt
Die Niederlage schmerzt ©Lisa Mathis
Erste Reaktionen des Bewerbungsteams und der Bürgermeister auf die Niederlage bei der Wahl zur Europäischen Kulturhauptstadt 2024: "Wir sind die erste aktive ‚Nicht-Kulturhauptstadt‘".
"Dornbirn plus" ist NICHT die Kulturhauptstadt 2024

Der Titel „Kulturhauptstadt Europas 2024“ geht wie berichtet an Bad Ischl mit dem Salzkammergut. Der Vorarlberger Kandidat "Dornbirn plus" zeigt sich in einer ersten Reaktion als fairer Verlierer und gratuliert Bad Ischl zum Sieg. „Die Konkurrenz war stark, sowohl St. Pölten als auch Bad Ischl haben mit ihren Teams –genauso wie wir – mit viel Herzblut und vollem Engagement, Können und Wissen ein beeindruckendes Programm ausgearbeitet. Wie bei einem Wettbewerb üblich, gibt es nur einen Gewinner, das war uns vollkommen bewusst“, so Bettina Steindl. „Wir haben mit der Bewerbung gemäß unseres Mottos ‚Outburst of Courage‘ den Mut bewiesen, uns dem Wettbewerb zu stellen und gratulieren der Bad Ischl aufrichtig. Wir haben unser Bestes gegeben."

"Erste aktive ‚Nicht-Kulturhauptstadt‘"

Das Bewerbungsbüro „Dornbirn plus“ wird auch ohne Titelgewinn weiterhin für Vernetzungen, Kooperationen und Partnerschaften im Land und in der Bodenseeregion stehen, um Vorarlberg aktiv als Kulturraum weiterzuentwickeln. „Wir sind die erste aktive ‚Nicht-Kulturhauptstadt‘ und die erfolgreich geleistete Arbeit der letzten zwei Jahre soll weitergeführt werden. Wir freuen uns darauf, Vorarlberg auf der kulturellen Landkarte Europas als kulturelle Entwicklungs- und Pilotregion zu positionieren“, erklärt Projektleiterin Bettina Steindl.

Und weiter: "Unser Ziel ist es, Vorarlberg gemeinsam mit der Bodenseeregion auch zukünftig aktiv und selbstbewusst auf der kulturellen Landkarte Europas zu positionieren. Mit Bad Ischl, aber auch mit St. Pölten werden wir in engem Austausch bleiben und einzelne Projekte zusammen realisieren“, so Steindl.

Foto: Stadt Dornbirn

„Europa, wir kommen trotzdem!“

„Unser Mutausbruch geht weiter. Jetzt braucht es den Mut, das Beste umzusetzen“, so die Projektleiterin, die umfassende Kulturhauptstadt-Erfahrung besitzt und bereits für Linz (Linz09) und das Ruhrgebiet (RUHR.2010) gearbeitet hat. Sie betont: „Der intensive Prozess um die Bewerbung hat sich gelohnt und war keineswegs umsonst." Teile aus dem Bidbook werden in Kooperation mit den Kulturinstitutionen und gemeinsam mit europäischen Partner*innen gemeindeübergreifend umgesetzt. Das Projekt „Spot on ...“, das 96 Gemeinden in Vorarlberg mit Gemeinden im Bodenseeraum vernetzt, ist beispielsweise ein solches. Es wurde eine konkrete „Kulturstrategie 2030“ für Dornbirn ausgearbeitet. Darin sind Handlungsfelder definiert und klare Zielsetzungen.

Auch die Bürgermeister der Bewerber-Städte äußerten sich zur bitteren Niederlage, die merklich schmerzt.

Dornbirner Bürgermeisterin: "Wäre eine riesengroße Chance gewesen!"

Andrea Kaufmann, die Bürgermeisterin der Bannerstadt Dornbirn, gratuliert der Bannerstadt Bad Ischl mit dem Salzkammergut ganz herzlich. „Wir freuen uns mit Bad Ischl. Natürlich hätten wir diese große Auszeichnung gerne nach Vorarlberg geholt. Der Titel ‚Kulturhauptstadt Europas‘ wäre eine riesengroße Chance gewesen und hätte den Städten und der Region einen zusätzlichen Antrieb und eine besondere Qualität für die Entwicklung von Kunst- und Kulturprojekten verliehen."

Feldkircher Bürgermeister: "Allein die Bewerbung war ein Gewinn"

Feldkirchs Bürgermeister Wolfgang Matt sieht den Bewerbungsprozess selbst bereits als großen Gewinn: „Natürlich, der Titel hätte uns nochmals größere Handlungsspielräume in der regionalen Kulturentwicklung erlaubt, aber vieles wurde bereits auf den Weg gebracht und lebt weiter.“

Hohenemser Bürgermeister: "Vorarlberg als Kulturraum voranbringen"

Dieter Egger, Bürgermeister von Hohenems, blickt trotz der Absage motiviert und optimistisch in die Zukunft: „Wir setzen die Arbeit auf jeden Fall über die Gemeindegrenzen hinweg fort. Die in den letzten Jahren entstandenen Visionen und Ideen bilden eine gute Basis, um Vorarlberg als Kulturraum voranzubringen.“

Obmann Bregenzerwald: "Wäre ein Katalysator gewesen"

Ähnliche Töne schlägt auch Guido Flatz, Obmann der Regio Bregenzerwald an: „Der Titel wäre ein Katalysator für die regionale Kulturentwicklung gewesen. Nichtsdestotrotz werden wir an die bereits geleistete Arbeit anknüpfen.“

Wie nehmen Sie die Nachricht auf?

Video: Bad Ischl ist Europäische Kulturhauptstadt 2024

(Red.)

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