Durnwalder unterschrieb laut Medienberichten zusammen mit 24 weiteren ehemaligen Mandataren der Südtiroler Volkspartei und Funktionären eine entsprechende Petition, die an die Koalitionsverhandler in Wien geschickt wurde. Es sei ein “sehnlicher Wunsch vieler Südtiroler, die österreichische Staatsbürgerschaft als Zeichen ihrer Verbundenheit mit dem historischen Vaterland Österreich wiederzuerlangen”, heißt es in dem Brief.
Signale günstig
“Wenn Wünsche deponiert werden können, dann soll man das auch tun. Es soll nicht der Eindruck erweckt werden, dass die Südtiroler passiv sind und die doppelte Staatsbürgerschaft gar nicht wollen”, erklärte Durnwalder. Die Chance auf eine solche sei bei einer ÖVP-FPÖ-Regierung jedenfalls höher als in der Vergangenheit, zeigte sich der 76-Jährige überzeugt. Vor allem wenn man die Position der FPÖ betrachte, die den Doppelpass für Südtiroler ja fast als “Conditio sine qua non” bezeichnet habe. Er habe auch Signale, dass es “um die Sache noch nie so gut gestanden ist wie jetzt”, so Durnwalder. Er glaube, dass “alles in diese Richtung geht”, wenngleich man das Problem “step by step” lösen müsse.
Italien könne sich nicht verwehren
Er sei sich aber auch bewusst, dass es für Österreich “nicht so einfach sein wird”, den Südtirolern die Staatsbürgerschaft zu geben. Schließlich könnten seine Landsleute einige von österreichischen Staatsbürgern zu leistende Pflichten wie die Entrichtung von Steuern oder den Militärdienst logischerweise nicht erfüllen. Man würde Österreich auch “keine Vorwürfe machen”, sollte der Doppelpass doch nicht kommen, betonte Durnwalder, der Südtirol 25 Jahre regierte. Italien könne jedenfalls nichts gegen die doppelte Staatsbürgerschaft einzuwenden haben – schließlich werde diese den Slowenen und Kroaten in Istrien auch gewährt.
Eine ebenfalls im Raum stehende Verankerung der Schutzmachtfunktion der Republik für Südtirol in der österreichischen Verfassung wäre auch zu begrüßen, meinte der Altlandeshauptmann. Dies habe aber nicht ursächlich etwas mit der Doppelten Staatsbürgerschaft zu tun und sei nicht dasselbe.
Zuletzt hatten sich die Stimmen für die Doppelte Staatsbürgerschaft gemehrt. So formulierten etwa 19 von 35 Südtiroler Landtagsabgeordnete in einem Schreiben an die Koalitionsverhandler einen entsprechenden Wunsch. Auch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) und sein Nordtiroler Amtskollege Günther Platter (ÖVP) sprachen sich dafür aus.
(APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.