Gesunken ist auch das Betriebsergebnis (minus 24,6 Prozent auf 63,6 Mio. Euro) und das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um 35,2 Prozent auf 58,2 Mio. Euro. Den Umsatzrückgang bezeichneten Vorstandsvorsitzender Michael Doppelmayr und Finanzvorstand Hanno Ulmer am Mittwoch bei der Bilanz-Pressekonferenz am Firmensitz in Wolfurt als “abrechnungsbedingt”. Im Geschäftsjahr 2013/14 seien sehr große Projekte, etwa im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen im russischen Sotschi, in die Bilanz eingeflossen und hätten für einen Rekordumsatz gesorgt. Zudem seien weitere Projekte zum Bilanzstichtag noch nicht fertiggestellt gewesen und würden deshalb erst im laufenden Geschäftsjahr zu Buche schlagen, erklärte Ulmer. Dementsprechend hoch seien 2014/15 deshalb auch die Vorräte (259,8 Mio. Euro) und die Forderungen (293,9 Mio. Euro).
Das Betriebsergebnis sank in der Abrechnungsperiode von 84,3 Mio Euro auf 63,6 Mio. Euro, dies sei ebenso der Vielzahl angefangener Arbeiten zuzuschreiben, für die keine Margen erzielt werden dürften, so der Finanzvorstand. Das Eigenkapital des Seilbahnbauers legte im vergangenen Geschäftsjahr um zehn Prozent auf 845,8 (Vorjahr 768,6) Mio. Euro zu. In Relation zur hohen Bilanzsumme (1,53 Mrd. Euro, plus 26,1 Prozent) sei der Eigenkapitalanteil allerdings von 63 auf 55 Prozent zurückgegangen, ein Umstand, der auf Währungseffekte bei der Bilanzierung zurückzuführen sei, betonte Ulmer. Investiert wurden 2014/15 38,9 Mio. Euro, um 23,4 Mio. Euro mehr als im Vorjahr.
Für das laufende Wirtschaftsjahr 2015/16 erwarten die beiden Doppelmayr-Vorstände, “sollte nichts Unvorhergesehenes passieren”, eine leichte Steigerung des Umsatzes und des Ergebnisses. In Wolfurt wurde mit dem Bau des neuen Verwaltungsgebäudes ( 50 Mio. Euro) begonnen, das im Dezember 2016 bezugsfertig sein soll. Doppelmayr beschäftigt weltweit 2.546 Mitarbeiter, etwas mehr als die Hälfte (1.326) in Österreich.
Der Wintertourismus bleibt mit einem Umsatzanteil von 70 Prozent der wichtigste Markt für das Unternehmen. Auf den Städteverkehr, der überwiegend in Lateinamerika bedeutend sei, fallen weitere 20 Prozent, auf Tourismusbahnen 15 Prozent der Erlöse, teilte Ulmer mit. Aufgeteilt nach Ländern ist Österreich (gemeinsam mit Deutschland) mit einem Umsatzanteil von 17,6 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr nach wie vor der wichtigste Einzelmarkt für Doppelmayr. Die Schweiz, Frankreich und Italien machten 2014/15 zusammen 18,5 Prozent des Umsatzes aus, die USA und Kanada 25,7 Prozent, Russland mit den GUS- sowie die CEE-Staaten 5,6 Prozent, Lateinamerika 17,3 Prozent und der Rest der Welt 15,3 Prozent.
Als Wachstumsmärkte bezeichnete Doppelmayr “alles rechts von Moskau bis zur japanischen Grenze”. Das Wintergeschäft werde weiterhin bedeutend bleiben, “unser Wachstum wird aber eher aus den neuen Märkten kommen”, ergänzte Ulmer.
Von aktuellen Projekten verwies Doppelmayr u.a. auf einen Folgeauftrag für das weltweit größte urbane Seilbahnnetz in La Paz in Bolivien und die mit 7,9 Kilometern weltweit längste 3S-Bahn (Dreiseilbahn) auf Vietnams höchstem Berg Fansipan.
Factbox 2014/2015 (1.4. – 31.3.)
Umsatz: 794 Mio.
Mitarbeiter weltweit: 2.546
davon in Österreich: 1.329
Vorstände der Doppelmayr Holding AG:
(APA/Red.)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.