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Diskussion um die Umwidmungspläne in Klaus reißt nicht ab

Naturjuwel "Tschütsch" soll erhalten bleiben.
Naturjuwel "Tschütsch" soll erhalten bleiben. ©VOL.AT/Schmidt
Am 18. November 2012 kommt es in Klaus zur Volksabstimmung über die Umwidmungspläne im "Hinteren Tschütsch".
Kein Ende der Diskussion
Gegner machen mobil

Nachdem die Gemeinde einen Kompromiss mit den klagenden Grundstücksbesitzern ausgehandelt hat, macht die Plattform “Rettet den Tschütsch” gegen die Pläne der Klauser Gemeindevertretung ein weiteres Mal mobil.

Zwei von drei Grundbesitzern des Gebietes „Hinterer Tschütsch“ haben gegen die Gemeinde Klaus auf Grund der Rückwidmung ihrer Grundstücke eine Entschädigungsklage in Höhe von rund neun Millionen Euro eingebracht (VOL.AT berichtete). Mit gravierenden Folgen für die Gemeinde, so Bürgermeister Werner Müller.
Gemeinde handelte Kompromisslösung aus
Deswegen hat die Gemeinde eine Kompromisslösung mit den Rechtsvertretern der Grundbesitzer – Karl Schelling und Georg Mandl – ausgearbeitet. So soll ein wesentlich kleinerer Teil der Fläche Freihaltegebiet bleiben und der übrige Teil in Baufläche umgewandelt werden. Im Gegenzug verzichten die Grundbesitzer auf die Fortführung des gerichtsanhängigen Prozesses bezüglich der Entschädigungsklage und ziehen diese zurück.
Klauser protestieren gegen Entscheidung
Aber auch das ist einigen Klausern ein Dorn im Auge. Und so hat eine sechsköpfige Gruppe die Initiative „Rettet den Tschütsch“ ins Leben gerufen. Sie berufen sich auf eine Volksabstimmung aus dem Jahre 1998, die zur Folge hatte, dass der „Hintere Tschütsch“ in letzter Konsequenz in Freifläche gewidmet wurde. „Heute, knapp 14 Jahre später, soll dieser mehrheitliche Beschluss der Klauser Bevölkerung revidiert und zwei Drittel der Gesamtfläche von rund 15.000 Quadratmetern wieder zu Bauland werden“, erklärt Martin Schöch, Mitbegründer der genannten Initiative.
„Fauler Kompromiss“
Für die Unterstützer von „Rettet den Tschütsch“ handelt es sich bei der geplanten Umwidmung um eine Missachtung einer von der Bevölkerung getroffenen Entscheidung. „Die mit den Grundbesitzern erzielte Einigung ist aus unserer Sicht ein fauler Kompromiss. Die jetzige Lösung ist schon ein Kompromiss zwischen Landschaft- und Naturschutz sowie den Grundbesitzern“, so Schöch. Schließlich habe schon vor 15 Jahren jeder Grundbesitzer sein Baugrundstück behalten können. Daneben kritisiert Schöch die Vorgehensweise von Bürgermeister Werner Müller – weil dieser „im stillen Kämmerchen“ mit Vertretern der Grundbesitzer einen Kompromiss ausgehandelt habe und die Gemeinde darüber hinaus 600 Quadratmeter an die Grundbesitzer verschenken wolle.
Naturjuwel muss erhalten bleiben
Für Martin Schöch und die Initiative „Rettet den Tschütsch darf das intakte Naturjuwel auf keinen Fall aufs Spiel gesetzt werden. „Wir hoffen, dass die Bevölkerung unsere Meinung teilt, dass das Naherholungsgebiet Tschütsch erhalten bleiben muss“, bekräftigt Schöch sein Anliegen. Der Drohung einer Millionenklage gegenüber der Gemeinde steht die Initiative gelassen gegenüber. „Wir glauben an die bestehenden Gesetze und, dass es nicht zu einer Millionen-Entschädigung kommen wird“, so Schöch, der sich durch die bei Juristen eingeholten Meinungen bestätigt fühlt.

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