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Digitalisierte Geschichte: 19.000 Salzburger Landesurkunden verfügbar

Salzburg - Mit dem Anschluss von Salzburg an Österreich sind im Jahr 1806 rund 15.000 historische Urkunden von Salzburg nach Wien verbracht worden, jetzt sind sie wieder daheim.

Virtuell zumindest. Das Salzburger Landesarchiv hat die Dokumente aus den Jahren 800 bis 1800 gemeinsam mit dem Wiener Staatsarchiv und der kirchlich-wissenschaftlichen Institution “Icarus” erst auf Mikrofilm fotografiert und dann digitalisiert.

 

 

Zusammen mit etwa 1.000 Salzburger Urkunden aus München sowie den 2.500 in Salzburg deponierten Urkunden sind jetzt rund 19.000 historische Dokumente über Besitzstände oder Bergbaurechte des Landes unter http://www.monasterium.net öffentlich zugänglich.

“Das ist nicht nur von archivarischem Interesse”, erklärte Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S) am Montagvormittag bei einem Pressegespräch. “Es gibt Hunderte von interessierten Menschen wie etwa die vertriebenen Protestanten aus aller Herrn Länder, die nach Salzburg kommen und nachforschen, wo und unter welchen rechtlichen Umständen ihre Vorfahren gelebt haben.” Und Fritz Koller, Leiter des Landesarchivs, sagte, diese in der napoleonischen Zeit von Bayern und Wien “geraubten” Urkunden seien die Rechtsgrundlage des Landes Salzburg. Die Kosten für die die virtuelle Heimführung der Dokumente in der Höhe von insgesamt 55.000 Euro haben sich Land und Bund geteilt.

Nicht nur virtuell sondern real nach Salzburg zurückgekehrt sind die sechs sogenannten Kammerbücher. In den Jahren 1250 bis 1500 sind die wichtigsten Salzburg Urkunden in Kurzform in diese Kammerbücher abgeschrieben worden, die älteste abgeschriebene Urkunde stammt von Kaiser (damals noch König) Karl dem V. aus dem Jahr 790. Darin bestätigt der Herrscher offiziell den Besitz der Kirche in Salzburg.

Eine “historische Tauschaktion” haben Salzburger Archivare mit ihren Kollegen in München über die Bühne gebracht. 300 alte Landkarten aber auch Dokumente über Holz- und Schürfrechte haben ihre Archivplätze getauscht und sind damit an ihren ursprünglichen Bestimmungsort zurückgekehrt. Burgstaller bezeichnete dies als die vielleicht längste Entlehnung der jüngeren Geschichte mit Chancen auf eine Eintragung im Guinness-Buch der Rekorde.

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