Dort hat das US-Zentralkommando seinen Sitz, das die Angriffe gegen die IS-Kämpfer koordiniert. “Am Boden haben irakische Kräfte die Ausbreitung des IS gestoppt und drängen ihn zurück”, sagte der französische Generalmajor Bernard Commins. Es ist die dritte Runde dieser Art binnen eines Jahres, das vom US-Zentralkommando ausgerichtet wurde.
Bis zu 80 Zivilisten getötet
Kurz vor Ende des Strategietreffens war bekannt geworden, dass bei einem US-Luftangriff auf die Jihadistenmiliz im Norden Syriens Berichten zufolge bis zu 80 Zivilisten getötet und Dutzende weitere verletzt worden sein sollen. Es dürfte das bisher folgenschwerste Bombardement der US-geführten Allianz in Syrien sein.
Zu künftigen Angriffsplänen des Anti-IS-Bündnisses wurde wie gewohnt nichts bekannt. Das US-Zentralkommando teilte mit, zwölf Länder der Koalition hätten bisher mehr als 3.600 Luftangriffe im Irak und in Syrien geflogen. Im Irak beteiligten sich daran Staaten wie Australien, Belgien, Dänemark, Jordanien und Frankreich. In Syrien bombardierten neben den USA und Kanada auch mehrere arabische Länder IS-Ziele. Einige Länder bilden zudem kurdische Kämpfer im Nordirak aus.
Bei dem Vorfall in Nordsyrien hatten US-Kampfflugzeuge laut Berichten ein Dorf unter IS-Kontrolle angegriffen. Auch Kämpfer der Extremisten seien getötet worden. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass der IS die Zivilisten als Schutzschilde missbrauchte.
Kämpfe erreichen Assad-Kernland
Die vom IS kontrollierte Nachrichtenagentur Amaaq bezifferte die Zahl der getöteten Zivilisten mit 80. Aktivisten außerhalb der IS-beherrschten Zone sprachen von zusammengerechnet 90 Toten und Verletzten. Die oppositionsnahen Syrischen Menschenrechtsbeobachter, die Informationen von Aktivisten in ganz Syrien auswerten, beziffern die Zahl der zivilen Opfer aller bisherigen US-Angriffe in Syrien mit 70.
Das Pentagon in Washington bestätigte, dass in sechs Luftangriffen sieben IS-Stellungen und ein Fahrzeug der Terrormiliz zerstört wurden. Über zivile Opfer machte das US-Verteidigungsministerium wie gewohnt keine Angaben.
Rebellen und Regierungskräfte lieferten sich indes unweit der Hafenstadt Latakia heftige Kämpfe um die strategisch wichtige Anhöhe Nabi Junis. Sollten die Regimegegner das Gebiet einnehmen, würde ihnen das den Weg in die syrische Küstenebene öffnen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Dort hat die religiöse Minderheit der Alawiten ihre Hochburg, der auch Machthaber Bashar al-Assad angehört. Die Küstenebene um Latakia ist seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 weitgehend von Kämpfen verschont geblieben. Sollte der Konflikt das Gebiet erreichen, würde das den Druck auf die von Alawiten getragene Zentralregierung stark erhöhen.
Neuer Anlauf zu Friedensverhandlungen
Der UN-Sondervermittler für Syrien, Staffan de Mistura, will von Dienstag an in Genf versuchen, wieder Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Opposition in Gang zu bringen. Die Sondierungsgespräche mit einzelnen Konfliktparteien sollen über mehrere Wochen gehen. Die letzten Friedensverhandlungen in Genf waren Anfang 2014 gescheitert.
(APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.