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Diesel um fast 43 Prozent teurer als noch vor einem Jahr

Schwarzach - Die Spritpreise explodieren: Diesel und Eurosuper sind im Höhenflug. Wer jetzt in den Urlaub fährt, bekommt um das gleiche Geld weniger als 2007: Um 50 Euro fährt man um 228 Kilometer weniger weit.

Die aktuelle bundesweite Treibstoffpreisanalyse der Arbeiterkammer (AK) bei knapp 1.600 Tankstellen zeigt: Seit Juni des Vorjahres sind die Preise für Eurosuper um ein Fünftel (22 Cent) in die Höhe geschnellt, für Diesel um fast 43 Prozent (42 Cent). Zum wahren Luxus werde Tanken an den Autobahntankstellen, die um bis zu acht Prozent teurer sind als normale Tankstellen.

“Das ist unzumutbar. Die Sommerreisewellen laufen an, die Preise wurden wieder rechtzeitig erhöht. Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, sollte daher genau rechnen”, empfahl AK-Expertin Silvia Angelo heute, Mittwoch, in einer Aussendung. Eine Tankfüllung Diesel (60 Liter) kostet im Durchschnitt heuer um 26 Euro mehr als vor einem Jahr, eine Tankfüllung Eurosuper um durchschnittlich 13 Euro mehr. Mit 50 Euro konnte man im Juni 2007 fast 51 Liter Diesel tanken und 728 Kilometer weit fahren. Heuer bekommt man dafür nur mehr 35 Liter und kommt 500 Kilometer weit.

Seit März sind die Preise für Eurosuper im Durchschnitt um mehr als zwölf Cent pro Liter (+9,9 Prozent) angestiegen, die Dieselpreise durchschnittlich sogar um 21,3 Cent pro Liter (+17,8 Prozent). Salzburg und Vorarlberg sind bei Sprit besonders teuer. Wien zählt bei Eurosuper zu den günstigsten Bundesländern auf hohem Preisniveau. Bei den Dieselpreisen liegt Wien im Mittelfeld. Die Unterschiede zwischen billigsten Bundesländern – Burgenland, Wien, Kärnten – und teuersten Bundesländern – Salzburg, Vorarlberg – betragen bei Eurosuper 4,2 Cent und bei Diesel 4 Cent.

Was die Preisunterschiede innerhalb eines Bundeslandes betrifft, so dürfte es in Salzburg und Vorarlberg kaum Wettbewerb geben. “Jede fünfte untersuchte Tankstelle verlangt für Eurosuper denselben Preis”, so Angelo. Aber auch im Osten von Österreich – Wien, Burgenland – seien die Preisunterschiede besonders gering.

Besonders “ausgesackelt” werden Autofahrer der AK-Erhebung zufolge an Autobahntankstellen: Eurosuper ist dort um durchschnittlich 6,2 Cent, also um fast fünf Prozent, teurer als an den normalen Tankstellen und Diesel sogar um durchschnittlich 11,2 Cent (acht Prozent).

Die AK fordert einen Stopp bei den verwirrenden Tankstellenpreisen. Die Preise haben zwei Tage lang zu gelten – das soll im Preisgesetz festgesetzt werden. Preissenkungen sollen sofort weitergegeben werden.

“Wer preisbewusst tanken möchte und etwa im Internet die günstigste Tankstelle raussucht und etwas später hinfährt, ist oft mit einem anderen Preis konfrontiert”, so Tumpel. Dabei lohnen sich Preisvergleiche. Im zehnten Wiener Gemeindebezirk (Favoriten) können sich Autofahrer pro Diesel-Tank (60 Liter) fast sechs Euro sparen, wenn sie bei der günstigsten Zapfsäule tanken, im 22. Bezirk Donaustadt sind es 5,4 Euro.

Die aktuelle bundesweite AK-Treibstoffpreisanalyse in sechs Bundesländern zeigt: Die großen Mineralölkonzerne ändern am häufigsten ihre Preise. 37 Prozent aller untersuchten Agip-Tankstellen ändern bis zu dreimal oder öfter am Tag ihre Preise. Jede dritte BP, Esso oder Avanti-Tankstelle tut dies ebenfalls mehrmals am Tag. Bei den Jet-Tankstellen ist es jede vierte und bei der OMV und bei Shell ist es jede fünfte Tankstelle, die mehrmals am Tag die Preise ändern. Bei den Freien hingegen ändert nur jede sechste Tankstelle (16 Prozent) mehrmals täglich ihre Preise.

Von den enormen Preissteigerungen profitiere der Finanzminister, dem jeder Cent Preiserhöhung Mehreinnahmen von über zwölf Mio. Euro im Jahr bringe – allein nur aus der Mehrwertsteuer – und die Mineralölkonzerne, die immer neue Rekordgewinne schreiben. Der Konsument habe zumindest ein Recht auf transparente und verlässliche Preise.

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