In Bulgarien und Italien wurde mit Kopien ihrer Bankomatkarte 2700 Euro abgehoben.
Das Ehepaar war zwei Monate zuvor in der Toskana, Ermittlungen ergaben, dass dort die Daten ihrer EC-Karte geklaut und anschließend Duplikate angefertigt wurden. Mit diesem gingen die Ganoven anschließend an diverse Geldautomaten und plünderten das Konto der Lindauer.
Derartige Fälle häufen sich, der Schaden geht europaweit bereits in die Hunderttausende. In Vorarlberg selbst sind dem LKA noch keine Fälle bekannt, Ermittler Harald Longhi spricht aber von einem Bedrohungsszenario. “In Innerösterreich, Oberösterreich und Kärnten sind solche Fälle passiert, in Italien wurde eine Bande ausgehoben. Die Betrüger entwickeln immer neue Methoden, an Geld zu kommen”, so Longhi im “VN”-Gespräch. Die neue brandgefährliche Masche funktioniert über das heimliche Abgreifen der Daten auf der Karte. Im Zahlungsterminal ist von den Tätern ein Chip eingebaut worden, der PIN-Nummer und andere Kundendaten speichert, wenn der Kunde an der manipulierten Kassa zahlt.
Per Computer greifen die Betrüger dann die Daten ab oder stehlen den eingebauten Chip bei einem Einbruch. Anschließend wird ein Duplikat der Karte hergestellt, mit dem die Täter Geld vom Konto des Opfers beheben können. Die betroffenen Kunden bemerken den Diebstahl dann meist erst bei der Kontrolle der Kontoauszüge.
Die Kunden können sich kaum vor der dreisten Masche schützen, der Chip ist von außen nicht zu erkennen.
“Auf Bargeldzahlung auszuweichen, ist keine Lösung, man sollte statt dessen seine Belege gut aufheben, um bei einem Betrugsfall die Sache nachvollziehen zu können. Im Vergleich zu anderen Betrugsfällen ist das Zahlen mit der Karte als relativ sicher zu bezeichnen, 100-prozentige Sicherheit gibt es allerdings auch dabei nicht”, so Longhi. Der Gerätehersteller Europay hat mittlerweile reagiert: betroffene Kunden bekommen ihr Geld zurück, sichert Europay zu.
Laut Harald Longhi arbeitet der Gerätehersteller bereits an Sicherheitsmaßnahmen, die den Massenbetrug künftig verhindern sollen.
Im restlichen Europa hat es ähnliche Betrügereien gegeben, hinter denen die ungarische “Kreditkarten-Mafia” stecken dürfte. Dabei wurden Geräte an die Datenleitungen angeschlossen, die per SMS die Karten-Daten verschickten. Bei dieser Form des Betrugs sind mitunter die Betreiber der Geschäfte eingeweiht und erhalten ein entsprechendes Honorar. In Norditalien ließen sich Täter abends in Supermärkten einschließen, manipulierten die Terminals und stahlen sie später.
So funktioniert der Trick der Betrüger:
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