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"Die Wand" - Jahres-Schau im Salzburger Kunstverein

Zwölf Künstler, eine Wand: die Jahres-Schau im Salzburger Kunstverein zeigt zehn Positionen, die zu einer "Wand" geformt sind. Der Förderpreis des Landes 2007 geht an eine der ausstellenden Künstlerinnen, Nabila Irshaid.

In seiner Jahresausstellung beschäftigt sich der Salzburger Kunstverein traditionellerweise mit sich selbst. 60 der 600 Mitglieder des Kunstvereins haben ihre Arbeiten und Konzepte für die Gemeinschaftsausstellung eingereicht, und Gastkuratorin Barbara Clausen hat daraus zehn Positionen ausgewählt und “Die Wand” geformt. “Gemeinsam ist diesen Arbeiten, dass sie konzeptionell mit einer Wand verknüpft sind, nicht von ihr losgelöst werden können”, wie Clausen am Mittwoch im Künstlerhaus erläuterte.

Bernhard Gwiggner hat von chinesischer Kunst und von Zeitungsbildern inspirierte Miniaturen in die Wand graviert und so punktuell alte Farbschichten freigelegt. Nabila Irshaid, der am Mittwoch Abend den mit 3.000 Euro dotierten “Förderpreis des Landes Salzburg” 2007 verliehen wird, hat ihre Familie mit Olivenöl an die Wand gemalt und das blasse Gemälde so dem kontinuierlichen Verschwinden preis gegeben.

Annelies Oberdanner hat eine Farbstift-Skizze und analog dazu eine Tapete beigesteuert, die ebenso von Elisabeth Czihaks Bleistift-Fuseln bedeckt wird wie der gesamte übrige Ausstellungsraum. Isa Riedls Vision der “Straße von Graz nach Salzburg” ist in die Tiefe der Wand gemalt, und das Künstler-Team Christine Scherrer und Gabriele Fulterer hat stilisiert und naiv gepinselte Frauenfiguren gegenüber von Thomas Hörls grünen, fettig-kreidigen Riesen-Rhomben positioniert.

“Diese Ausstellung wird permanent weiterentwickelt”, so Clausen. “Die zwölf Künstler haben dafür keine fertigen, vorproduzierten Arbeiten eingereicht, sondern die Einzelteile in gemeinschaftlichem Arbeitsprozess zueinander in Beziehung gebracht. Somit erzählt die Ausstellung als Ganzes eine Geschichte von Erinnerung, Vergangenheit, Familie, Jugend, Zeitgeist und Pop.”

Tatsächlich erschließt sich diese Geschichte dem Ausstellungsbesucher ohne “erklärende Bedienungsanleitung” nicht so ohne weiteres und auch ästhetisch und formal überzeugt “Die Wand” nur partiell. Dennoch vermittelt diese Schau einen punktuellen Einblick in das kreative Leben der Bildenden Kunst in Salzburg.

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