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"Die Vorleser" - ein Projekt von HAK und VS

Das Vorlese-Projekt soll die Freude am Lesen wecken.
Das Vorlese-Projekt soll die Freude am Lesen wecken. ©Laurence Feider
Vorlese-Projekt

HAK Schüler lasen für Erstklässler der VS Rotkreuz.

Lustenau. Etwas komisch kamen sich die HAK-Schüler der IIIc schon vor als sie letzte Woche zum ersten Mal seit langem wieder Volksschulluft schnupperten. Im Gepäck hatten sie verschiedenste Kinderbücher von “Raupe Nimmersatt” bis zu “Keinohrhasen”. Auf dem Programm stand nämlich ein Besuch in der 1a Klasse der VS Rotkreuz die schon gespannt auf die “großen” Besucher warteten. Durch das Vorlesen von spannenden Geschichten sollten die Großen bei den Kleinen das Interesse am Lesen wecken. Zu Beginn fühlten sich vor allem die Vorleser noch etwas unbehaglich, bald war jedoch das Eis gebrochen und die Erstklässler mobilisierten durch ihr begeistertes Zuhörer alle Lese- und Rhetorikkünste der Älteren. Die Kleinen waren so fasziniert, dass sie gar nicht wollten, dass die Großen mit Lesen aufhören.

Profitiert haben von der literarischen Begegnung letztendlich beide Seiten. “Es ist für Schüler oft motivierender, wenn sie anstatt von Erwachsenen, von anderen Schülern etwas lernen. Umgekehrt sollten die HAK-Schüler daran erinnert werden wie wichtig es ist, das Lesen zu beherrschen. Wir hatten nämlich vor dem Besuch in der Volksschule das Buch “Der Vorleser” gelesen in dem Analphabetismus ja auch ein großes Thema ist”, erklärt Deutschprofessorin Janet Diem, die das Vorlese-Projekt initiiert hat. “Außerdem finde ich den sozial-pädagogischen Aspekt “ältere Schüler kümmern sich um jüngere” sehr reizvoll.”

Im Anschluß an die Vorlesestunde haben die Erstklässler gemeinsam mit ihrer Lehrerin Andrea Diem das Gehörte bildnerisch ungesetzt und ihre Kunstwerke den HAK-Schülern geschenkt. Die Bilder schmücken inzwischen den Klassensaal der IIIc und erinnern an den gelungenen ersten Teil der Lese-Kampagne. Als nächstes steht gegen Ende des Schuljahres ein Gegenbesuch der Volksschüler in der HAK auf dem Programm. Diesmal werden die Kleinen den Großen vorlesen um ihnen zu zeigen, dass sie inzwischen auch das Lesen beherrschen. “Wir freuen uns auf jeden Fall schon sehr auf den Gegenbesuch im Juni und sind gespannt, was die Erstklässler alles gelernt haben”, so Janet Diem.

Wie gefällt dir das Vorlese-Projekt?

Esra Dogan, 8 Jahre.
Mir hat es sehr gut gefallen. Wir waren zu viert in einer Gruppe und drei Große haben uns die “Keinohrhasen” vorgelesen. Mir hat die Geschichte super gefallen, manchmal ist sie ein bißchen traurig, am Schluß aber lustig. Ich mag spannende Bücher. Zu Hause lese ich ab und zu meinem kleinen Bruder etwas vor.

Lea Winter, 6 Jahre.
Uns hat man “Die Raupe Nimmersatt” vorgelesen, das war sehr lustig. Ich liebe Geschichten, besonders wenn man sie mir vorliest. Am liebsten mag ich “Quatschbücher”. Ich hoffe, dass ich bis zum Ende des Jahres selber auch ein ganzes Buch lesen kann und freue mich auf unseren Besuch bei den Großen.

Thomas Mayer, 19 Jahre.
Ich war am Anfang ein bißchen skeptisch, weil ich mir dachte, die Kleinen finden das Vorlesen vielleicht langweilig. Die waren aber sehr begeistert und wollten unbedingt eine Gruselgeschichte hören. Ich glaube es ist cool für sie, wenn ihnen “Halberwachsene” etwas vorlesen. Ihre Bilder sind entzückend.

Magdalena Gregotsch, 18 Jahre.
Ich war von Anfang an begeistert, so was hätte ich mir als Kind auch gewünscht. Ich denke dadurch, dass wir auch nicht völlig fehlerfrei vorgelesen haben, konnten wir den Erstklässlern Mut machen. Ich habe aus “Die Schnecke und der Buckelwal” vorgelesen. Ich bin schon gespannt, was uns die Volksschüler vorlesen werden.

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