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Die Vielfalt als Chance nutzen

„Gemeinsam und nicht gegeneinander“ lautete die Devise.
„Gemeinsam und nicht gegeneinander“ lautete die Devise. ©Laurence Feider/Schule
An der VS Oberdorf fand ein Diversity-Training mit Lehrern und Schülern statt. Dornbirn. „Diversity“ bedeutet Vielfalt und beschreibt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Menschen.
Diversity Training VS Dornbirn Oberdorf

Eben diese Vielfalt im schulischen Alltag zu nutzen, war das Hauptziel eines vom Elternverein der Volksschule Dornbirn Oberdorf initiierten Workshops.

Handlungsspielräume erkennen

Jeweils einen halben Tag trainierten Jürgen Schlicher und Ursula Becky von „Diversity Works“ zuerst mit den Lehrern und anschließend mit den Schülern zweier dritter Klassen. „Im Lehrer-Training ging es darum, bewusst zu machen wo Unterschiede eine Rolle spielen im Unterricht und wie man mit Vielfalt umgehen kann, ohne, dass einem die eigenen Stereotypen vor die Füße fallen“, so Diversity-Trainer Jürgen Schlicher. In gemeinsamen Übungen wurde der Blick geschärft für Diskriminierungsmechanismen und interkulturelle Missverständnisse. 

Hohe Motivation

„Die Strukturen machen es den Lehrern nicht leicht, auf die Unterschiedlichkeiten im Klassenverband einzugehen. Beeindruckt hat uns hier an der VS Oberdorf die hohe Motivation des kompletten Lehrerkollegiums, es in Zukunft noch besser machen zu wollen“, betont Schlicher. Die Resonanz bei den Lehrern war unisono positiv – von wertvoll, bereichernd bis „hätte gerne mehr davon“ gingen die Rückmeldungen. Um in Zukunft weiterhin mit ihren Schülern an der Thematik arbeiten zu können, bekommen die Lehrer von „Diversity Works“ ein Kompendium mit Leitfaden und Übungsmaterial zur Verfügung gestellt.

Vielfalt wertschätzen

Während des zweiten Halbtags arbeiteten die Diversity-Trainer mit den Schülern einer Integrationsklasse und einer Klasse, die unter anderem ein Flüchtlingskind ohne Deutschkenntnisse besucht. Unter dem Motto „Wie sind wir anders?“ ging es um Wertschätzung von Vielfalt und Methoden der Konfliktlösung in Diskriminierungssituationen. Anhand gemeinsamer Spiele und Übungen lernten die Kinder was Vielfalt eigentlich bedeutet und dass gerade Anderssein interessant ist. „Wir haben wieder einmal gemerkt, wie unglaublich stark Kinder sein können, wenn man ihnen etwas zutraut“, so Jürgen Schlicher.

Fortsetzung folgt

Organisiert und finanziert wurde das Training vom Elternverein mit Unterstützung von Sponsoren. „Durch die Workshops wurde allen erneut bewusst, wie wichtig und wertvoll Vielfalt im Klassenzimmer und überhaupt in unserer Gesellschaft ist“, betont EV-Obfrau Elisabeth Buchner. Das Thema Diversity soll an der Volksschule Oberdorf weiterhin präsent bleiben, als nächstes wird aufgrund der Nachfrage ein Training für Eltern angedacht. Auch ein weiteres Seminar für die Lehrer wäre möglich. „Wenn wir ein bisschen träumen dürfen, schaffen wir es vielleicht, eine tolerante, friedlich zusammenlebende, Vielfalt schätzende Generation heranwachsen zu sehen“, hofft Elisabeth Buchner.   

Umfrage: Wie hat euch das Diversity-Training gefallen?

Silas Winsauer, 8 Jahre.

Den Workshop fand ich voll cool. Wir haben darüber gesprochen, durch was wir uns unterscheiden z.B. Aussehen, Namen, Stimme, Sprache. Wir haben ein Wort-Bild-Puzzle gemacht und Wörter wie „allemiteinandergemeinsamsein“ erfunden. Auch bei den Spielen im Turnsaal hatten wir viel Spaß.

Tuğçe Şimşek, 10 Jahre.

Mir hat das Training sehr gut gefallen. Die beiden Trainer, die extra aus Deutschland zu uns gekommen sind, fand ich sehr nett. Wir haben verschiedene Spiele im Team gemacht, das hat mir viel Spaß gemacht. Wir durften die Bedeutung unserer Namen erklären, da war ich sehr stolz – mein Name heißt „die Blätter eines Baumes im Paradies“.

Sophia Fessler, 8 Jahre.

Ich habe viel Neues gelernt, darüber wie wir verschieden sind oder dass es wichtig ist, dass wir gut miteinander auskommen und das auch selber regeln können. Wenn man jemand anderen beleidigt, ist es wichtig, sich zu entschuldigen, dann tut es ihm nicht mehr so weh. Es ist gut, dass wir alle verschieden sind.

Susanne Füßl, Lehrerin 3b Klasse.

Das Training hat unsere Aufmerksamkeit wieder auf Wesentliches gelenkt, darauf, dass Unterschiede nicht gewertet werden, sondern als Bereicherung gesehen werden. Gerade als Schule sind wir stark gefordert, mit Offenheit auf die verschiedenen Kulturen zuzugehen – das Training war eine wertvolle Anregung.

Elisabeth Buchner, Obfrau Elternverein.

Uns freut es sehr, dass das gesamte Kollegium das Training mitgemacht hat und das Thema, das ja brisanter nicht sein könnte, so guten Anklang gefunden hat. Unsere Erwartungen wurden auf jeden Fall erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen – was wir vor allem den beiden Trainern von „Diversity Works“ zu verdanken haben.

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