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Die Straßen von Hohenems und ihre Geschichte (Teil 27)

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. ©Emir T. Uysal
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
Hermann-Büchele-Straße, Herrenriedsiedlung, Hochquellenstraße

Hermann-Büchele-Straße

1909 benannt. Sie verbindet die Radetzkystraße mit der Erlachstraße. Ursprünglich Steinbruchstraße genannt, hieß sie bis 1979 Büchelestraße, seither heißt sie Hermann-Büchele-Straße.

Hermann Büchele 1851-1908

Am 2. Juli 1851 wurde Hermann Büchele als Sohn des Franz Xaver Büchele und der Gertrud, geborene Thurnher, in Dornbirn geboren. Da seine Eltern Anfang der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts in Hohenems das Gasthaus “Schiffle” gebaut hatten und es auch führten, besuchte Hermann die Emser Volksschule. Nachher kam er in die Lehre zum Schmiedemeister Karl Amann. Als Geselle holte er sich Berufserfahrung und weitere Ausbildung in Sankt Gallen. Von dort zurückgekehrt, heiratete er Katharina, die einzige Tochter seines ehemaligen Lehrherrn Amann.

Herrenriedsiedlung
1938 benannt. Vorher “Dollfuß-Siedlung”, Die Herrenriedsiedlung liegt am linksseitigen Emsbachufer, zwischen der Eisenbahn und dem nördlichsten Teil der Eisplatzstraße. Die Herrenriedsiedlung wurde in den Jahren 1934/35 mit viel Eigenleistungen der Siedler gebaut und am 5. Oktober 1935 als Dr. Dollfußsiedlung feierlich eingeweiht. Sie bestand aus 25 Wohnhäusern und war die zweite Siedlung des sozialen Wohnbaues in Vorarlberg, der die Siedlungsgenossenschaften mit Mitteln der öffentlichen Hand förderte und unterstützte. Hauptinitiator in unserem Land war der junge Altacher Architekt Dipl.-Ing. Dr. Ernst Längle. Der Bau dieser inzwischen auf Herrenriedsiedlung umbenannten Wohnanlage verhalf in den von großer Arbeitslosigkeit und geringem Verdienst gekennzeichneten dreißig er Jahren den Familien doch zu einer neuen, wenn auch nach heutigen Wohlstandsbegriffen bescheidenen Heimstätte mit Garten und Grund für Kleintierzucht. Außerdem brachte der Siedlungsbau den Baugewerben doch etwas Arbeit und Verdienst. Seit dem Zweiten Weltkrieg entstanden im Herrenried weitere Wohnanlagen.

Hochquellenstraße
1909 benannt. Abzweigung von der Kaiser-Franz-Josef-Straße, mündet beim Schießstand in der Ledi in den Gsohlweg. Die “Hochquellen” haben heute, bedingt durch die Rheintalwasserversorgung, nicht mehr jene Bedeutung, die sie durch Jahrhunderte hatten. Das heutige Stadtzentrum wies ähnlich wie der Unterklien einen Wasserbedarf auf, der nur sehr mangelhaft gedeckt werden konnte. Bereits Graf Kaspar ließ 1613 eine Wasserleitung von der Ledi zum Palast legen. In weiterer Folge konnten damit 18 öffentliche Brunnen gespeist werden. Für Privathäuser bestand natürlich keine Möglichkeit, einen Wasseranschluss zu bekommen. Zudem durfte es nur für Trink- und Kochwasser verwendet werden. Zum Waschen stand der Emsbach zur Verfügung. Wie wertvoll dieses Wasser für Ems war, zeigt das Abkommen der Judengemeinde, die 1796 in der Judengasse einen eigenen Brunnen in Betrieb nehmen durfte, ohne das Bezugsrecht in der Christengasse zu verlieren. Dafür mussten sie aber 1’10 der Gesamterhaltungskosten tragen und den Brunnen in der Judengasse selbst unterhalten. Diese “Ledi-Quellen” konnten jedoch den immer höher werdenden Bedarf nicht mehr decken. Dazu kam noch, dass die schlechte finanzielle Lage der Gemeinde eine Sanierung oder gar einen Ausbau nicht ermöglichte. Immer wieder wurden Versuche zu Quellerschließungen unternommen. Nach langem Suchen und vielen Rechtsstreitereien konnte man 1897 nach dem Bau eines Sondierstollens neue Quellen finden. Man nannte sie die “Agnes-Quellen”. Daraufhin wurde im Jahr 1902 ein generelles Bauprojekt beschlossen. Der Umfang betraf die Fassung der “Ledi- und Agnesquellen”, die Erstellung eines Hochreservoirs und die Verlegung eines neun Kilometer langen Rohrnetzes im Ortsgebiet.

Quelle: Kulturkreis Hohenems

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