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Die Straßen von Feldkirch und ihre Geschichte (9)

Die Feldkircher Jahnturnhall und der Jahn-Park-Platz
Die Feldkircher Jahnturnhall und der Jahn-Park-Platz ©Manfred Bauer
Feldkirch. (sm) Die Straßennamen von Feldkirch beinhalten neben einem Stück Geschichte der Montfortstadt auch Politik, Kultur, banale Anlässe, usw. Der bekannte Feldkircher Priester und Heimatforscher Dr. Andreas Ulmer (gest.
Strassen in Feldkirch

1953) hat in seinem Buch „Die geschichtlichen Straßennamen in Groß-Feldkirch“ dies zusammengefasst. Weitere Erklärungen zu den Straßennamen wurden aus Heimatbüchern der Feldkircher Fraktionen entnommen bzw. stammen von Stadtarchivar Christoph Volaucnik.

Jahnplatz

Einst sollen auf dem damaligen „Großacker-Platz, dem heutigen Jahnplatz der Großteils als Parkplatz genutzt wird, in der Montforterzeit, ritterliche Spiele und Turniere stattgefunden haben. Den heutigen Namen des Platzes erhielt dieser von Turnvater Friedrich Ludwig Jahn (1778 – 1813), der den nationalistischen Leitsatz „Frisch Fromm Fröhlich Frei“ prägte und sich zu seiner Zeit gegen die Franzosen richtete. Hitler hat diesen Spruch 1938 übernommen. Noch heute ist dieses Wappen mit den vier „F“ im Giebelfeld der Feldkircher Jahnturnhalle mit dem Feldkircher und dem Montforter Wappen sichtbar. Geplant wurde die heute unter Denkmalschutz stehende Jahnhalle vom berühmten Jugendstilarchitekten Ernst Dittrich im Jahr 1904.

Johannitergasse

Der Johanniterorden wurde vom ersten Montforter Grafen Hugo I. nach Feldkirch geholt und blieb bis 1610 in der Stadt. Das Kommendegebäude befand sich im ehemaligen Stadtwerkehaus in der Johannitergasse. Die Gasse beginnt beim Mühletor und endet in der Marktgasse bei der Johanniterkirche. Die Johanniter hatten auf dem Gymnasiumplatz einen riesigen Garten der in der letzten Zeit, vor dem Bau der neuen Montforthaus-Tiefgarage, archäologisch untersucht wurde. Auch die Johanniterkirche in der seit über zehn Jahren bemerkenswerte Ausstellungen stattfinden gehörte dem Johanniterorden.

Jesuitengasse

Im Rahmen einer Wallfahrt besuchten 1536 erstmals Jesuiten, enge Gefährten des hl. Ignatius des Gründers vom Jesuitenorden, die Stadt Feldkirch im Rahmen einer Wallfahrt nach Venedig. Festgehalten wurde dieser Besuch vom Historienmaler R.E. Kepler. 1649 eröffneten dann die Jesuiten das erste Gymnasium in Feldkirch, deren segensreiche schulische Tätigkeit endete mit der letzten Matura im Jahr 1979. Dem Orden zu Ehren wurde in Tisis ein kleines Gässchen von der Carinagasse abzweigend und wieder in dieser beim LKH endend, benannt.

Kalkofa

Die Straße „Kalkofa“ ist eine Verbindung zwischen der Tafernstraße und der Logergasse in Altenstadt. Neben ein paar Einfamilienhäusern und einem Wohnblock, liegt am Kalkofa auch die ÖBB Bahnhaltestelle Feldkirch Amberg. Der Name Kalkofa stammt aus früheren Zeiten wo Kalk für Bauzwecke gebrannt wurde. Die Verarbeitung von Kalkstein zu einem Baustoff gehört zu den ältesten und bis heute bedeutendsten technischen Produktionsverfahren. Die ältesten Zeugnisse der Kalkherstellung stammen aus dem Bergtempel vom Göbekli Tepe in Anatolien und sind 11.000 Jahre alt.

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